Fresenius (Unternehmen)

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Fresenius SE & Co. KGaA
Logo der Fresenius SE & Co. KGaA
Rechtsform SE & Co. KGaA
ISIN (Stammaktien)
DE0005785604 (Stammaktien)
Gründung 1912 (Ursprünge bis 1462, 1981 AG, 2007 SE, 2011 SE & Co. KGaA)
Sitz Bad Homburg vor der Höhe, Deutschland

Leitung

  • Ulf M. Schneider, Vorstandsvorsitzender
  • Gerd Krick, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 149.351 (31. Dezember 2011) [1]
Umsatz 16.522 Mio. EUR (2011) [1]
Gewinn 770 Mio. EUR (2011) [1]
Branche Gesundheitswesen, Medizintechnik, Pharma
Website www.fresenius.de
historisches Logo
Fresenius-Zentrale in Bad Homburg vor der Höhe
Fresenius-Zentrale
Fresenius-Zentrale

Die Fresenius SE & Co. KGaA ist ein deutsches Medizintechnik- und Gesundheitsunternehmen mit Sitz im hessischen Bad Homburg vor der Höhe. Das Unternehmen ist einer der größten privaten Krankenhausbetreiber Deutschlands sowie im Pharma- und Gesundheitsdienstleistungsbereich tätig. Zudem ist Fresenius mehrheitlich an dem Dialysespezialisten Fresenius Medical Care beteiligt. Seit dem 23. März 2009 wird das Unternehmen im DAX der Deutschen Börse gelistet.[2] Mit Wirkung vom 13. Juli 2007 wurde das Unternehmen von einer Aktiengesellschaft (AG) deutschen Rechts in eine Europäische Gesellschaft (SE) überführt.[3] Zum 28. Januar 2011 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA).

Geschichte

Die Geschichte des Unternehmens geht zurück bis ins Jahr 1462, in dem in Frankfurt am Main die Hirsch-Apotheke eröffnet wurde. Diese gelangte im 18. Jahrhundert in die Hände der Familie Fresenius. Der Apotheker und Inhaber der Hirsch-Apotheke, Eduard Fresenius, gründete 1912 das Pharmazieunternehmen Dr. E. Fresenius. Schwerpunkte der Fertigung waren Arzneispezialitäten wie Injektionslösungen, serologische Reagenzien und Bormelin-Nasensalbe. Die Produktionsfirma wurde 1933/34 von der Hirsch-Apotheke getrennt und nach Bad Homburg verlagert. Die Firma beschäftigte in den Folgejahren etwa 400 Mitarbeiter. Der überraschende Tod von Eduard Fresenius gefährdete 1946 die weitere Existenz von Apotheke und Produktionsbetrieb. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten dort nur noch 30 Mitarbeiter. Else Kröner, die zu diesem Zeitpunkt noch Else Fernau hieß, übernahm 1951 nach einem Pharmaziestudium mit ihrem Mann Hans Kröner die Verantwortung für Apotheke und Produktionsbetrieb und baute die Produktgruppe Infusionslösungen aus. Ab 1966 erfolgte der Vertrieb von Dialysegeräten und Dialysatoren verschiedener ausländischer Hersteller und der Gewinn bedeutender Marktanteile in diesem Segment.

Mit der Einführung einer Aminosäurenlösung nach dem Kartoffel-Ei-Muster 1971 gelang Fresenius ein wesentlicher Beitrag zur parenteralen Ernährungstherapie. 1974 begann in St. Wendel (Saarland) die Herstellung von Infusionslösungen und medizinischen Kunststofferzeugnissen. Heute stellt Fresenius dort modernste Polysulfon-Dialysatoren her. In Schweinfurt begann 1979 die Produktion eines eigenen Dialysegerätes, der A2008.

1981 wurde Fresenius in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die 1986 an die Börse ging. 1983 begann man mit der Produktion von synthetischen Polysulfonfaser-Membranen für die Dialyse, die bis heute den Qualitätsstandard bestimmen. 1996 wurde im Zuge der Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens National Medical Care die Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA (vormals Fresenius Medical Care AG) gegründet, die heute der weltweit führende Anbieter von Dialyseprodukten und -dienstleistungen ist.

1997 ging in Friedberg (Hessen) die bis dahin modernste Infusionslösungsfabrik Europas in Betrieb. Ein Jahr später übernahm Fresenius das internationale Infusionsgeschäft der Firma Pharmacia & Upjohn. Durch Verschmelzung mit dem Fresenius Unternehmensbereich Pharma entstand Fresenius Kabi, das in Europa führende Unternehmen im Bereich der Ernährungs- und Infusionstherapie. Im gleichen Jahr wurde die neue Konzernzentrale in Bad Homburg bezogen.

2001 übernahm Fresenius die Wittgensteiner Kliniken AG mit rund 30 Akut- und Fachkliniken und rund 4.600 Mitarbeitern. 2005 folgte die Akquisition der Helios Kliniken für 1,5 Milliarden Euro.

Durch die Übernahme der US-amerikanischen RenalCare Group 2006 baute Fresenius seine marktführende Stellung im Dialysebereich aus. In weltweit mehr als 2.700 Dialysekliniken werden etwa 210.000 Patienten betreut (Stand: Dezember 2010).

Im Jahr 2008 stieg Fresenius durch die Akquisition des US-Unternehmens APP Pharmaceuticals in den nordamerikanischen Pharmamarkt ein und wurde zu einem weltweit führenden Anbieter von intravenös zu verabreichenden Generika.

Die Fresenius AG wechselte nach Zustimmung einer außerordentlichen Hauptversammlung am 4. Dezember 2006 – mit Wirkung vom 13. Juli 2007 – die Rechtsform in eine Europäische Gesellschaft und firmierte seitdem als Fresenius SE. Am 28. Januar 2011 gab der Konzern den Rechtsformwechsel der Fresenius SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in Verbindung mit der Umwandlung der Vorzugs- in Stammaktien bekannt.

2012 plante Fresenius, den Klinikkonzern Rhön-Klinikum übernehmen und mit Helios zu einem Konzern zusammenführen, das gelang aber nicht.[4][5]

Konzernstruktur

Unternehmen im Konzern:

  • Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA: Weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen, derzeit im DAX notiert.
  • Fresenius Kabi: Europäischer Marktführer für Infusions- und Ernährungstherapie. Weitere Tätigkeitsfelder sind Infusions- und Bluttransfusionstechnologie sowie ambulante Gesundheitsversorgung.
  • Fresenius Helios:
    • Helios Kliniken GmbH: mehr als 18.500 Betten in 63 Kliniken (Stand Februar 2011)
      • 2001 übernahm Fresenius die Wittgensteiner Kliniken AG mit 30 Akut- und Fachkliniken und rund 4.600 Mitarbeitern
      • 2005 übernahm Fresenius die Helios GmbH, etwa 9.345 Betten (2004), etwa 1,157 Milliarden Euro Umsatz (2004), 17.600 Mitarbeiter (2004)
      • 1. Januar 2006: die Wittgensteiner Kliniken AG ist mit den Helios-Kliniken fusioniert
  • Fresenius Vamed:
    • Vamed AG: Beratung, Planung, Errichtung und Ausstattung von Krankenhäusern, Kurbetrieben, Seniorenzentren und Thermalanlagen, Management von Gesundheitseinrichtungen, Projektentwicklungen vor allem für Einrichtungen im Gesundheitstourismus (Beteiligung zu 77 Prozent)
    • hospitalia international: weltweite Beratungs-, Dienst- und Ingenieurleistungen zur schlüsselfertigen Neuerrichtung, Sanierung, Ausstattung sowie Instandhaltung von Krankenhäusern, Fachkliniken, Reha- und Kureinrichtungen
  • Fresenius Biotech: Entwicklung und Vermarktung von Biopharmazeutika im Bereich der Onkologie, Immunologie und der regenerativen Medizin
  • Fresenius Netcare: IT-Lösungen innerhalb und außerhalb (zum Beispiel SGL Carbon, Linde, …) des Konzerns

Nicht zum Konzern gehören das Institut Fresenius und die Hochschule Fresenius.

Aktionärsstruktur

Anteil Anteilseigner
29,09 % Else Kröner-Fresenius-Stiftung
4,26 % Allianz Lebensversicherung AG
66,65 % Streubesitz

Stand: 3. Februar 2011 [6]

Siehe auch

  • Hans Kröner, Ehrenvorsitzender

Literatur

  • Michael Kamp, Florian Neumann: Fresenius – 100 Jahre, August Dreesbach Verlag, München 2012, ISBN 978-3-940061-80-5.

Weblinks

 Commons: Fresenius SE – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Einzelnachweise

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