Evenkit

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Evenkit
Mineraly.sk - evenkit.jpg
Chemische Formel

(CH3)2(CH2)22

Mineralklasse Organische Verbindungen - Stickstofffreie Kohlenwasserstoffe
10.BA.50 (8. Auflage: IX/B.01) nach Strunz
50.03.06.01 nach Dana
Kristallsystem monoklin[1]
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin monoklin-prismatisch 2/m
Farbe farblos, weiß, hellgelb, grün
Strichfarbe weiß
Mohshärte 1
Dichte (g/cm3) 0,87
Glanz Wachsglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit gut
Habitus pseudohexagonale, tafelige Kristalle
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,504 ; nβ = 1,504 ; nγ = 1,553[2]
Doppelbrechung
(optischer Charakter)
δ = 0,049[2] ; zweiachsig positiv
Optischer Achsenwinkel 2V = keine
Weitere Eigenschaften
Schmelzpunkt 50 °C

Evenkit (chemische Bezeichnung Tetracosan) ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der organischen Verbindungen und der Abteilung der stickstofffreien Kohlenwasserstoffe. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (CH3)2(CH2)22[3] und entwickelt überwiegend tafelige, durch Verzwillingung pseudohexagonale Kristalle, die entweder farblos oder von hellgelber Farbe sind.

Besondere Eigenschaften

chemische Struktur von Evenkit

Evenkit schmilzt bereits bei einer Temperatur von 50 °C und gehört mit einer Mohshärte von 1 zu den weichsten Mineralen.

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Evenkit nach seiner Typlokalität Evenki (heute Autonomer Kreis der Ewenken, Region Krasnojarsk, Russland), wo es 1953 durch A. V. Skropyshev erstmals gefunden und beschrieben wurde.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Evenkit zur Abteilung der „Stickstofffreien Kohlenwasserstoffe“, wo er zusammen mit Ozokerit und Asphaltit die Paraffinreihe bildet.

Die Abteilungsbezeichnung wurde in der neuen, 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik nicht übernommen. Das Mineral steht dort als einziger seiner Gruppe in der unbenannten „Unterabteilung 10.BA“ der Abteilung der „Kohlenwasserstoffe“.

In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchlichen Systematik der Minerale nach Dana findet sich der Evenkit ebenfalls als einziger seiner Gruppe in der Abteilung der „Salze organischer Säuren und Kohlenwasserstoffe“.

Bildung und Fundorte

Genaue Bildungsbedingungen sind zur Zeit nicht bekannt, man vermutet aber eine sekundäre Bildung.

Fundorte sind neben seiner Typlokalität nur noch Curbans in Frankreich sowie Dubník in der Slowakei.

Kristallstruktur

Evenkit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/a mit den Gitterparametern a = 7,52 Å; b = 4,98 Å; c = 32,50 Å und β ~ 90° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Mineraldatenblatt - Evenkite (engl., PDF 64KB)
  2. 2,0 2,1 MinDat - Evenkite (engl.)
  3. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0 (S. 282)
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag 1978, ISBN 3-432-82986-8 (S. 799)

Weblinks

 Commons: Evenkit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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