Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe
— BGR —
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Staatliche Ebene Bund
Stellung der Behörde Bundesoberbehörde
Aufsichtsbehörde(n) Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Gründung 17. Januar 1975
Hauptsitz Hannover
Behördenleitung Hans-Joachim Kümpel
Anzahl der Bediensteten 711
Website www.bgr.bund.de
Sitz in Hannover

Die deutsche Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover ist als Bundesoberbehörde die zentrale geowissenschaftliche Beratungseinrichtung der Bundesregierung. Sie gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Als geowissenschaftliches Kompetenzzentrum berät und informiert die BGR die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft in allen Fragen der Geowissenschaften und der Rohstoffwirtschaft. Ihre Arbeit dient neben Wissenschaft und Forschung auch einer nachhaltigen Nutzung und Sicherung natürlicher Ressourcen und somit der Daseinsvorsorge.

Gliederung und angeschlossene Organisationen

Die zentrale Dienststelle des Amtes befindet sich in Hannover, es gibt zwei Dienstbereiche: Berlin und Grubenhagen. Die Außenstelle Erlangen (Seismologisches Zentralobservatorium) wurde zum 1. August 2008 nach Hannover verlegt. Anfang 2010 beschäftigte die Behörde 711 Mitarbeiter. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) bilden das Geozentrum Hannover. Alle drei Institutionen haben eine gemeinsame Verwaltung und Infrastruktur und ergänzen sich durch ihre interdisziplinären Fachkompetenzen.

Die Geologischen Landesämter sind in Deutschland für die Datenerfassung und Verwaltung in den einzelnen Bundesländern zuständig.

Gesetzliche Aufgaben

Als nationaler geologischer Dienst von Deutschland nimmt die BGR zahlreiche internationale Aufgaben wahr. Im Inland hat sie überwiegend koordinierende Funktionen. Als Bundesoberbehörde ist die BGR Bestandteil der wissenschaftlich-technischen Infrastruktur Deutschlands und nimmt auch gesetzlich festgelegte Aufgaben wahr.

Auf Basis des Gründungserlasses stellt sich das Tätigkeitsprofil der BGR wie folgt dar:

  1. Die Durchführung und Auswertung von Untersuchungen auf dem Gebiet der "Bodenforschung" (v.a. Geologie und Geophysik, Geotechnik, Bodenkunde und Hydrologie sowie Rohstoffforschung) im Inland -- und im Ausland, soweit solche Aufgaben auf Grund zwischenstaatlicher Beziehungen anfallen.
  2. Die Beratung der Bundesministerien in Fragen der Bodenforschung.
  3. Wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten der Bodenforschung.

Fachabteilungen und Themen

Mit den vier Fachabteilungen für

  1. Energierohstoffe und Mineralische Rohstoffe,
  2. Grundwasser und Boden,
  3. Unterirdischer Speicher- und Wirtschaftsraum,
  4. Geowissenschaftliche Informationen, Internationale Zusammenarbeit

nimmt die BGR ihre Aufgaben in unterschiedlichen Themenfeldern wahr.

Die Arbeit der BGR konzentriert sich auf folgende Themen:

  • Boden (Bodenkunde, Geologie)
  • CO2-Speicherung
  • Energierohstoffe
  • Geoinformation
  • Georisiko
  • Geotechnik, Endlagerung von Problemstoffen
  • Grundwasser
  • Internationale Zusammenarbeit
  • Meeres- und Polarforschung
  • Mineralische Rohstoffe
  • Seismologie, Kernwaffenteststopp
  • Geowissenschaftliche Grundlagen
Geozentrum Hannover von hinten

Deutsche Rohstoffagentur

2010 wurde in der BGR mit dem Aufbau der Deutschen Rohstoffagentur begonnen. Von dieser Agentur sollen „aktuelle rohstoffwirtschaftliche Marktanalysen und Konzepte bereitgestellt und die Versorgung der deutschen Wirtschaft mit Rohstoffen unterstützt werden“[1].

Kooperationen mit Wirtschaft und Wissenschaft

Die BGR hat in den verschiedensten Bereichen der Zweckforschung und Entwicklung, der international ausgerichteten Technischen Zusammenarbeit oder aus der wirtschaftlichen Beratung der Regierung umfangreiche Erfahrungen im Bereich der Geowissenschaften gesammelt. Dieses Know-how kann die deutsche Beteiligung zum Beispiel an EU- oder Weltbankausschreibungen stärken, zum Wissenstransfer führen oder bei Alleinstellungsmerkmalen für viele Partner aus Wirtschaft oder Verwaltung schnell und zielorientiert zur Problemlösung eingesetzt werden.

  • Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen
  • Vermarktung digitaler Daten und Karten
  • Beratung der deutschen Wirtschaft
  • Vernetzung in Geodateninfrastrukturen
  • GIW-Kommission
  • Zusammenarbeit bei Forschungsvorhaben

Geschichte

Die BGR hat sich aus dem westdeutschen Nachfolger des aus der Preußischen Geologischen Landesanstalt hervorgegangenen Reichsamts für Bodenforschung (1941-1945) entwickelt. Hannover war eine der Zweigstellen des Reichsamts, aus dem in der sowjetisch besetzten Zone die Staatliche Geologische Kommission und dann das Zentrale Geologische Institut (ZGI) in Ostberlin hervorging, während man sich in den westlichen Zonen 1948 auf eine übergeordnete Behörde in Hannover verständigte. 1950 wird das Amt für Bodenforschung in Hannover gegründet, das für Niedersachsen zuständig war. Daraus ging 1958 die Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover hervor (durch ein Verwaltungsabkommen zwischen Niedersachsen und dem Bund), wie auch 1959 das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung. Beide Ämter waren eng miteinander verbunden und wurden in Personalunion geführt.[2] 1975 wird diese in Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe umbenannt. 1971 wird das Seismologische Zentralobservatorium Gräfenberg (SZGRF) in Erlangen der Bundesanstalt zugeordnet. 1990 wird eine Außenstelle in Berlin gegründet, die das abgewickelte (zwischenzeitlich in Anstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (AGR) umbenannte) ZGI übernahm. 1996 zog diese aus der Invalidenstraße nach Spandau um.[3]

Präsidenten der BGR und ihrer Vorgängerorganisationen

  • Alfred Bentz 1945 bis 1962
  • Hans-Joachim Martini 1962 bis 1969
  • Gerhard Richter-Bernburg 1970 bis 1972
  • Eberhard Machens 1972 bis 1975, Machens wurde nach wenigen Tagen im Amt beurlaubt[4] und durch den vom Bundeswirtschaftsministerium entsandten kommissarischen Leiter Ulrich Engelmann vertreten
  • Friedrich Bender 1975 bis 1985
  • Martin Kürsten 1986 bis 1996
  • Friedrich-Wilhelm Wellmer 1996 bis 2005
  • Bernhard Stribrny 2005 bis 2006
  • Alfred Hollerbach (* 1942), kommissarischer Präsident 2006 bis 2007, davor Leiter der Abteilung Geochemie, Mineralogie und Bodenkunde
  • Hans-Joachim Kümpel seit 2007

Siehe auch

  • Liste der deutschen Bundesämter
  • Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen
  • Preußische Geologische Landesanstalt
  • GANOVEX

Einzelnachweise

Weblinks

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