Ankangit

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Ankangit
Andere Namen
  • IMA 1986-026
Chemische Formel

Ba(Ti,V,Cr)8O16[1]

Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.DK.05 (8. Auflage: IV/D.08) nach Strunz
07.09.04.02 nach Dana
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin tetragonal-dipyramidal; 4/m[2]
Raumgruppe (Raumgruppen-Nr.) I4/m (Raumgruppen-Nr. 87)
Farbe schwarz
Strichfarbe grauschwarz
Mohshärte nicht definiert
(Vickershärte: VHN50 = 874 kg/mm²[3]
Dichte (g/cm3) gemessen: 4,44 ; berechnet: 4,389[3]
Glanz Glasglanz bis Diamantglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch uneben
Spaltbarkeit uneben senkrecht zur Längsachse
Habitus euhedral bis subhedral, prismatisch
Häufige Kristallflächen {100} und {110}

Ankangit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der „Oxide und Hydroxide“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ba(Ti,V,Cr)8O16[1]. Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Titan, Vanadium und Chrom können sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten (Substitution, Diadochie), stehen jedoch immer im selben Mengenverhältnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals.

Ankangit ist undurchsichtig schwarz und findet sich entweder in Form eigengestaltiger (idiomorpher), prismatischer Kristalle von bis zu einem Millimeter Größe oder eingewachsen in anderen Mineralen. In reflektiertem Licht erscheint das Mineral hellrosa bis rötlich grau. Auf der Strichtafel hinterlässt Ankangit jedoch einen grauschwarzen Strich. Glatte und unverwitterte Kristallflächen weisen einen glas- bis diamantähnlichen Glanz auf.

Besondere Eigenschaften

Ankangit ist spröde. Das Mineral ist optisch einachsig und besitzt eine schwache bis deutliche Doppelbrechung. Es ist pleochroitisch zwischen rosafarben-grau und hellrosa.

Etymologie und Geschichte

Ankangit (chinesisch 安康石 Ankangshi) ist nach dem Ort Ankang in der chinesischen Provinz Shaanxi benannt und wurde 1988 von Xiong Ming, Ma Zhesheng und Peng Zhizhong beschrieben.[3]

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Ankangit zur Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2“, wo er zusammen mit Cesàrolith, Coronadit, Henrymeyerit, Hollandit, Kryptomelan, Mannardit, Manjiroit, Priderit, Redledgeit und Strontiomelan die „Kryptomelan-Gruppe“ mit der System-Nr. IV/D.08 bildete.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Ankangit ebenfalls in die Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2 (und vergleichbare)“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Größe der Kationen und der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung „Mit großen (± mittelgroßen) Kationen; Tunnelstrukturen“ zu finden ist, wo es zusammen mit Akaganéit, Coronadit, Henrymeyerit, Hollandit, Manjiroit, Mannardit, Priderit und Redledgeit die „Hollandit-Gruppe“ mit der System-Nr. 4.DK.05 bildet.

Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Ankangit in die Abteilung der „Mehrfachen Oxide“ und der „gleichnamigen Unterabteilung“ ein. Hier ist er zusammen mit Priderit in der unbenannten Gruppe 07.09.04 zu finden.

Bildung und Fundorte

Es wurde zuerst in der Quarz-Ader einer Baryt-Lagerstätte in Shiti im Stadtbezirk Hanbin von Ankang in der chinesischen Provinz Shaanxi entdeckt. Als Begleitminerale treten neben Baryt und Quarz unter anderem noch Barytocalcit, Roscoelith und Diopsid auf.

Weitere bisher bekannte Fundorte (Stand: 2012) sind Curvelo im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, das Bergwerk Monte Arsiccio nahe Sant’Anna di Stazzema (Toskana) in Italien sowie der Marmorsteinbruch Pereval bei Sljudjanka und das Flusstal des Vuonnemiok in den Chibinen auf der Halbinsel Kola in Russland.[4]

Kristallstruktur

Ankangit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I4/m[5] mit den Gitterparametern a = 10,12 Å und c = 2,96 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle[1].

Literatur

  • Xiong Ming, Ma Zhesheng und Peng Zhizhong (1988): Xin kuangwu - Ankangshi. [Ein neues Mineral - Ankangit]. Kexue Tongbao (Chinese Science Bulletin) 1988, Bd. 33, Nr. 18, S. 1401 (Chinesisch).
  •  John L. Jambor, Ernst A. J. Burke: New mineral names. In: American Mineralogist. 76, Nr. 11-12, Mineralogical Society of America, 1991, S. 2020 (http://www.minsocam.org/ammin/AM76/AM76_2020.pdf, abgerufen am 4. März 2009).
  •  John L. Jambor, Jacek Puziewicz: New mineral names. In: American Mineralogist. 77, Nr. 9-10, Mineralogical Society of America, 1992, S. 1116 (http://www.minsocam.org/ammin/AM77/AM77_1116.pdf, abgerufen am 4. März 2009).

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2  Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. 9. Auflage. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 226.
  2. Webmineral - Ankangite
  3. 3,0 3,1 3,2 John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols: Ankangite, in: Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America, 2001 (PDF 66,9 kB)
  4. Mindat - Ankangite
  5. American Mineralogist Crystal Structure Database - Ankangite

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