Zünder

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Kopfzünder mit Zeit-Tempierung bei einer 120-mm Mörsergranate mit Nebelwirkung. Dieser soll nach voreingestellter Flugzeit den Granatkörper noch in der Luft zerreißen, um die darin befindlichen Nebeltöpfe über ein möglichst großes Gebiet zu verteilen.

Ein Zünder dient zum Auslösen (Zünden) einer Sprengstoffexplosion (Detonation).

Allgemeines

Moderne Sprengstoffe können normalerweise nicht einfach mittels Hitzeeinwirkung gezündet, d. h. zur Detonation gebracht werden, da eine zuverlässige Detonationsauslösung nur bei Einwirkung einer Schockwelle eintritt. Bei Hitzeeinwirkung tritt gewöhnlich normale Verbrennung des Sprengstoffs ein; dies stellt ein wesentliches Sicherheitsmerkmal dar.

Eine zuverlässige Zündung moderner Sprengstoffe kann daher nur durch Verwendung eines Initialzünders gewährleistet werden. Da Zünder wesentlich empfindlicher gegen äußere Einwirkungen sind, werden Zünder häufig getrennt vom eigentlichen Wirkmittel gelagert und transportiert und erst unmittelbar vor Einsatz in die Sprengladung eingesetzt.

Die eigentliche Zündung kann dabei mehrstufig erfolgen, so kann auf elektrische Weise eine Vorladung gezündet werden, die eine Verstärkerladung zündet, die wiederum erst die eigentliche Wirkladung zündet. Dabei kann die Verstärkerladung auch so angeordnet werden, dass die Wirkladung an mehreren Stellen gezündet wird. Gleiches wird aber auch durch die Verwendung mehrerer Zündkapseln erreicht.

Militärisch

Durch die unterschiedlichen Anforderungen wurden die verschiedensten Zünder entwickelt. So verfügt die Artillerie bspw. über:

  • Aufschlagzünder, ggfs. mit Verzögerung
  • Zeitzünder, der nach einer bestimmten Laufzeit (Zeitfenster) zündet.
  • Abstandszünder (= "Annäherungszünder"), der bei Erreichen einer vorbestimmten Distanz zum Ziel zündet.
  • Zerlegezünder, der nach einer bestimmten (maximal zulässigen) Zeit zündet (Nur bei FlA-Waffen) um "Friendly Fire" zu vermeiden.
  • Reißzünder, der nach Reißen einer Leine o.ä. zündet (z.B. bei Seenotsignalmitteln).

Bei Zündern gegen Flugziele, bei denen ein Direkt-Treffer eher selten ist, kann auch der Doppler-Effekt eines elektromagnetischen (Radar-)Signals zur Bestimmung der Vorbeiflug-Situation genutzt werden. Dies setzt jedoch eine gewisse Größe des Flugkörpers voraus. Kleinere Flugkörper verwenden unter anderem Laserentfernungsmesssysteme, also "kleine Lichtschranken" (z. B.: Mistral), oder einfach ein passives Infrarotsignal (Stinger). Das ermöglicht einen Vergleich mit dem programmierten Ziel und verhindert, dass die Detonation durch Vögel ausgelöst wird. Zusätzlich kann vor dem Abschuss eine Mindestflugzeit aufgrund der Differenzgeschwindigkeit errechnet werden. Nach einer Maximalflugzeit (lt. Hersteller) zerlegen sich Flugabwehrgeschosse jeder Art meist selbst. Kurz: Flugabwehrsysteme zünden bei direkten Treffern, bei Vorbeiflugsituationen mit geringer Entfernung, wenn es sich um Raketen handelt, oder nach einer maximal zulässigen Flugzeit.

Alle modernen Zünder von Artilleriegranaten und Raketen haben eine eingebaute Vorrohrsicherheit, die den Zünder erst in einem bestimmten Abstand vom Geschütz bzw. Startrohr scharf macht, dies wird meist durch Ausnutzen des Dralls und der Längsbeschleunigung erreicht (zwei Kriterien). Die Ansprüche an die Schocksicherheit von Zündern sind sehr hoch, da beim Abschuss einer Granate Beschleunigungen von über 10.000 g auftreten können.

In Minen oder Bomben werden wieder andere Zünder verwendet. Diese beruhen bspw. auf folgenden Funktionsprinzipien:

  • mechanischer Kontakt (Aufschlagzünder)
  • Magnetfeld (Magnetzünder)
  • Druck
  • Schall
  • Optisch
  • Aktive Abstandsmessung mittels elektromagnetischer Wellen

Bei chemischen Zündern sind reaktionsfähige Substanzen in verschiedenen Ampullen eingeschlossen. Nach Zerbrechen der Ampulle durch Schlag oder Druck vereinigen sich die Inhalte unter Wärmeabgabe und leiten so die Explosion ein. Diese sogenannten Säurezünder werden z. B. bei Geschossen und Minen verwendet.

Sprengladungen werden meist über Sprengkapseln gezündet. Die Zündkapsel wird dabei entweder elektrisch oder thermisch mittels einer Zündschnur gezündet.

Das Zünden von Treibladungen oder Brennstoffen wird durch einen Anzünder bewirkt. Bei Patronenmunition wird die Treibladung meist durch ein Zündhütchen gezündet. Lediglich bei Flintenmunition wird das Zündhütchen auch als Zünder bezeichnet.

Weblinks

 Commons: Fuzes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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