Verzug (Mechanik)

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Allgemein versteht man unter dem Begriff Verzug die Änderung der Maße und der Form eines Werkstückes, beispielsweise durch gezielte oder auch durch einsatzbedingte, aber unerwünschte Wärmebehandlung. Die Maßänderung bezeichnet die Änderung der Maße ohne Formänderung; Maß- und Formänderungen können einzeln auftreten, sind jedoch meist überlagert.

In der Fertigung werden durch verschiedene Mechanismen Verzüge in ein Bauteil eingebracht, die unter Umständen dazu führen, dass die angestrebte Qualitätsklasse des Bauteils nicht erreicht wird. Die Anwendung der Methode des Distortion Engineering ist geeignet, einen Fertigungsprozess auf die Ursachen entstehender Verzüge zu untersuchen und sie zu kompensieren. Damit kann der Verzug am fertigbearbeiteten Bauteil minimiert werden.

Typisches Beispiel für unerwünschten Verzug ist der Schlag einer Bremsscheibe, der durch fehlerhafte Fertigung oder Überhitzung im Betrieb auftritt und der ihre Bremswirkung nachhaltig beeinträchtigt. Weiterhin kann es beim Löten zum Verzug einer elektrischen Baugruppe kommen. Dies tritt auf, wenn eine Baugruppe nur an einzelnen Stellen erwärmt wird, in diesem Bereich im warmen Zustand ein Bauelement eingelötet wird und anschließend wieder abkühlt. Sofern das Bauelement nicht den gleichen Längenänderungskoeffizienten besitzt und nicht die gleiche Temperatur beim Löten besessen hat, gibt es Spannungen bei der Baugruppe, die je nach Ausprägung zum Verzug der Baugruppe führen können.

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