Schiemann-Reaktion

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Die Schiemann-Reaktion auch Balz-Schiemann-Reaktion genannt, benannt nach dem deutschen Chemiker Günther Schiemann, gestattet auf einfachem Weg die Einführung von Fluor-Substituenten in einen Aromaten.[1][2] Dazu werden Aryldiazonium-Tetrafluoroborate im festen, trockenen Zustand oder in einem inerten Lösungsmittel bis zu ihrer Zersetzung erhitzt. Die Schiemann-Reaktion ersetzt so die auch vom Diazoniumsalz ausgehende Sandmeyer-Reaktion, die für Chlorierung und Bromierung gut, jedoch für die Fluorierung eher schlecht geeignet ist.

Allgemeine Reaktionsgleichung

Die Synthese verläuft in der Regel über eine normale Diazotierung des aromatischen Amins (Arylamin) zum Aryldiazoniumchlorid. Durch Zugabe einer Natriumtetrafluoroborat-Lösung (Na[BF4]) wird das Diazoniumsalz als Tetrafluoroborat gefällt, der Niederschlag gewaschen, getrocknet und zur Umsetzung vorsichtig erhitzt. Aryldiazonium-Tetrafluoroborate sind im Vergleich zu den entsprechenden Chloriden, die hochexplosiv sind, relativ stabil.

Reaktionsschema der Schiemann-Reaktion

Literatur

  • L. Gattermann, H. Wieland: Die Praxis des organischen Chemikers, 43. Auflage, de Gruyter, Berlin 1982, S. 617 ISBN 3-11-006654-8.
  • A. Roe: In Organic Reactions 1949, 5, 193.

Einzelnachweise

  1. Günther Balz, Günther Schiemann: In Über aromatische Fluorverbindungen, I.: Ein neues Verfahren zu ihrer Darstellung, Chemische Berichte 1927, 5, 1186–1190, doi:10.1002/cber.19270600539.
  2. Flood, D. T. (1943), "Fluorobenzene", Organic Synthesis, Coll. Vol. 2: 295.

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