Scheuermittel

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Handelsübliche Behälter mit festem und flüssigem Scheuermittel
Eine Dose VIM aus der Mitte des 20. Jahrhunderts

Scheuermittel werden zur Reinigung in Bad und Küche bei fest haftenden Verunreinigungen verwendet. Scheuermittel bestehen hauptsächlich aus Quarzmehl oder Marmormehl und Tensiden. Scheuermittel werden in Pulverform oder als wässrige Emulsion im Handel angeboten.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Bei festen Scheuerpulvern dienen kleinste Körnchen (Korngröße kleiner als 0,05 mm) aus Quarz, Kalziumkarbonat (Kalk, Kreide), Bims, Kaolinit oder Speckstein (Talkum) als Poliermittel für Oberflächen.

Neben den festen Polierkörnchen mit einem Gewichtsanteil von über 95 % enthält ein festes Scheuermittel Tenside (1-5 %), Gerüststoffe, Basen (Soda 0,5-2 %), Parfüm und manchmal auch ein Bleichmittel (Peroxid oder Hypochlorid).

Flüssige Scheuermittel enthalten wässrige Suspensionen aus dem - für Oberflächen milderen - Marmormehl und einem Emulgator aus Acrylsäure.

Die Wirkung besteht im mechanischen Abrieb des Schmutzes. Scheuermittel sind als Scheuerpulver oder Scheuermilch erhältlich. Die durchschnittliche Korngröße des Poliermittels darf nicht über 0,05 mm liegen, da es andernfalls die Oberfläche zerkratzen würde.

Scheuermittel eignen sich generell für Oberflächen, denen ein geringer Abrieb nicht schadet, wie nicht glänzende Metalloberflächen oder Stein. Oberflächen wie Glas, Email, Sanitärporzellan und Fliesen können jedoch bei Verwendung harter Scheuermittel rau werden und in der Folge umso verstärkter Schmutz annehmen. Kunststoffe (Plexiglas, PVC-Kacheln) können durch Scheuermittel leicht zerkratzt werden.

Scheuerpulver

Unter den Scheuerpulvern unterscheidet man Stoffe ohne zusätzliche Reinigungsmittel wie Wiener Kalk und gemischte Pulver wie die Markenprodukte ATA, IMI und Vim. Sehr feinkörnige Scheuerpulver können als Poliermittel verwendet werden.[1]

Das Scheuerpulver ATA wird seit 1920 von Henkel vermarktet.

Scheuermilch

Scheuermittel in flüssiger Form enthalten ebenfalls scheuernde Bestandteile wie Kalziumkarbonat, zusätzlich meist noch u. a. Tenside, Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Duft- und Parfumstoffe.

Umweltaspekt

Alle Reinigungsmittel gelangen nach der Verwendung ins Abwasser, welches in Kläranlagen behandelt werden muss. Nicht alle Tenside aus Reinigungsmitteln werden dort biologisch abgebaut und können in die Vorfluter gelangen.

Alternativen

Starke Verschmutzungen in Kochtöpfen, auf Herdplatten können auch durch Stahlwolle in Kombination mit einem Geschirrspülmittel entfernt werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Brockhaus ABC Chemie in zwei Bänden, VEB F. A. Brockhaus-Verlag, Leipzig, 1965, Seite 1241.

Literatur

Günter Vollmer, Manfred Franz: Chemie in Haus und Garten, dtv-Verlag 1994, S. 65 ff. ISBN 3-423-36002-X

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