Samsonit

Samsonit

Samsonit
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Samsonitkristall aus der Grube Samson, St. Andreasberg, Harz, Deutschland
Chemische Formel

Ag4MnSb2S6

Mineralklasse Sulfide, Sulfosalze
2.GA.15 (8. Auflage: II/E.07) nach Strunz
03.04.12.01 nach Dana
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin monoklin-prismatisch; 2/m
Farbe stahlgrau bis schwarz
Strichfarbe dunkelrot
Mohshärte 2,5
Dichte (g/cm3) 5,5
Glanz Metallglanz
Transparenz undurchsichtig
Bruch muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus prismatische, gestreifte Kristalle

Samsonit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide, genauer ein Sulfosalz. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel Ag4MnSb2S6 und entwickelt undurchsichtige, prismatische und gestreifte bis zu drei Zentimeter große Kristalle von stahlgrauer bis schwarzer Farbe.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1910 vom Berginspektor Heinrich Werner auf einer Teufe von 550 Metern in der Grube Samson in Sankt Andreasberg im Oberharz gefunden. Das Mineral wurde nach der Typlokalität benannt.[1]

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) sowie der neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) ist Samsonit der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze zugeordnet. Während jedoch die alte Systematik den Pyrargyrit ohne weitere Unterteilung zusammen mit Proustit, Pyrostilpnit, Quadratit, Pyrargyrit und Xanthokon den Sulfosalzen zuordnet, wurden in der neuen Systematik weitere Abteilungen und Unterabteilungen erzeugt, so dass sich das Mineral jetzt in einer eigenen Untergruppe der Abteilung der „Sulfoarsenide, Sulfoantimonide, Sulfobismuthide“ und der Unterabteilung „Insel(Neso)-Sulfarsenide, usw. ohne zusätzlichen Schwefel“ in einer Gruppe befindet.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet Samsonit eine Untergruppe der Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y > 3 und der Zusammensetzung (A+)i(A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle. [2]

Bildung und Fundorte

Samsonit bildet sich hydrothermal, als Begleitminerale können Apophyllit, sowie Dyskrasit, Galenit, Calcit, Pyrargyrit, Pyrolusit, Quarz und Tetraedrit auftreten.

Als erster und wichtigster Fundort ist die Grube Samson, Sankt Andreasberg/Oberharz in Deutschland zu nennen. Daneben findet sich Samsonit noch in Garpenberg in Schweden, in Cobalt in Kanada, Příbram in Tschechien sowie Candelaria im US-Bundesstaat Nevada.

Kristallstruktur

Samsonit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/n mit den Gitterparametern a = 10,36 Å, b = 8,10 Å, c = 6,65 Å und β =92,38° sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle. Die Manganatome sind dabei von sechs Schwefelatomen oktadedrisch, die Antimonatome von drei Schwefelatomen trigonal-pyramidal umgeben. Die Silberatome kommen in zwei verschiedenen Lagen im Kristall vor, der eine Teil ist verzerrt-tetraedrisch von vier Schwefelatomen umgeben, der andere Teil trigonal-planar von drei Schwefelatomen.[3]

Siehe auch

Liste der Minerale

Einzelnachweise

  1. H. Werner, Fraaz: Samsonit, ein manganhaltiges Silbermineral von St. Andreasberg im Harz. In: Zentralblatt für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. 1910, S. 331-335 (Volltext).
  2. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com
  3. A. Edenharter, W. Nowacki: Verfeinerung der Kristallstruktur von Samsonit, (SbS3)2Ag2IIIAg2IVMnVI. In: Zeitschrift für Kristallographie. 1974, 140, S. 87-99 (Volltext).

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien-Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 52 (Dörfler Natur).

Weblinks

Commons: Samsonite (Mineral) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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