Polymeranaloge Reaktion

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Durch polymeranaloge Reaktion werden Polymere hergestellt, die nicht direkt aus den (formalen) Monomeren synthetisiert werden können, weil diese Monomere nicht stabil oder existent sind.[1] Das kommerziell wichtigste Beispiel ist Polyvinylalkohol (PVA). Der hypothetisch zugrunde liegende Vinylalkohol liegt in einem tautomeren Gleichgewicht mit Acetaldehyd vor, wobei die Gleichgewichtlage nahezu vollständig auf Seiten des Aldehyds liegt. PVA wird hergestellt, indem Polyvinylacetat, das aus dem stabilen Monomer Vinylacetat hergestellt wird, hydrolysiert wird. Ähnliches gilt für Polyvinylamin, das aus N-Vinylformamid, das zu Polyvinylformamid polymerisiert und durch dessen Verseifung gewonnen wird.

Polymeranaloge Reaktionen werden auch solche genannt, bei denen natürliche oder künstliche Polymere chemisch modifiziert werden. Ein Beispiel wäre die Herstellung von diversen Cellulosederivaten wie Celluloseacetat, Cellulosenitrat oder Methylcellulose. Auch das Vulkanisieren (Quervernetzen) von Kautschuk zu Gummi zählt dazu.

Einzelnachweise

  1. Hans-Georg Elias, Makromoleküle, Band 1, 6. Auflage, Wiley, Weinheim, 1999, S. 554 ff; ISBN 3-527-29872-X

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