Nitrosylverbindungen

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Nitrosyl ist ein Namensteil chemischer Verbindungen, die NO+- oder NO-Ionen enthalten, für erstere ist die Bezeichnung üblicher. Die Verbindungen leiten sich vom Stickstoffmonoxid NO ab.

Die Reduktion von Stickstoffmonoxid ergibt das bei Temperaturen über −95 °C instabile Hyponitrit-Anion NO:

NO + e → NO

Bei der recht leicht erfolgenden Oxidation von NO entsteht das Nitrosyl- oder Nitrosonium-Kation NO+:

NO → NO+ + e
Allgemeine Struktur von Nitrosoverbindungen
Lineare und gewinkelte Metall-Nitrosyl-Komplexe

Beispiele für Nitrosylverbindungen sind:

  • Nitrosylhalogenide
  • Andere
    • Schwarzes Roussin’sches Ammoniumsalz NH4[Fe4S3(NO)7]
    • Nitrosylschwefelsäure/Nitrosylhydrogensulfat NOHSO4
    • Nitrosyltetrafluoroborat [NO]BF4
    • Nitrosylcyanid NOCN
    • Nitrosylazid NON3
    • Nitrosylperchlorat NOClO4
    • Nitrosyltricarbonyltriphenyl-phosphinmangan C21H15MnNO4P
    • Nitrosyl-tris-(triphenylphoshin)-rhodium [(C6H5)3P]3Rh(NO)
    • Nitrosylhexafluorophosphat NOPF6
    • Nitrosobenzol C6H5NO

Nitrosylsalze reagieren mit Wasser zu Salpetriger Säure

Organische Verbindungen der allgemeinen Form R1R2R3C-N=O, die sich formal vom NO-Ion ableiten, werden als Nitrosoverbindungen bezeichnet. Gemeinsames Merkmal dieser Verbindungen ist die NO-Gruppe, die als funktionelle Gruppe Nitrosogruppe genannt wird.

Tritt NO (also Stickstoffmonoxid) neutral oder als Anion oder Kation als Ligand in Komplexverbindungen auf, so werden diese manchmal als Metall-Nitrosyl-Komplexe bezeichnet. Das Nitrosyl-Ion ist isoelektronisch zu CO, N2 oder CN, besitzt den Bindungsgrad 3 und tritt als Nitrosyl-Radikal in einkernigen Komplexen in linerarer oder gewinkelter Anordnung auf.[1]

Quellen

  1. Erwin Riedel; Moderne Anorganische Chemie, 3. Auflage, S. 663ff

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