Membranbelebungsreaktor

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Schematische Darstellung des konventionellen Belebtschlammprozesses (oben) und Membranbelebungsreaktor (unten)

Unter einem Membranbelebungsreaktor (MBR) versteht man einen Kläranlagentyp (vor allem Kleinkläranlagen), der unter Zuhilfenahme von Membranen im Bereich zwischen 0,1 und 0,01 µm (Ultrafiltration), seine Effizienz deutlich steigern kann. Die Anlage wird dabei meist mittels Cross-Flow-Filtration betrieben.

Die Membranen können in Form von Hohlfasern, als Wickel- oder als Plattenmodule eingesetzt werden. Man unterscheidet zwischen belüfteten und unbelüfteten Systemen. Die MBR-Anlage wird oft eingesetzt, um eine Nachklärung von häuslichen oder kommunalen Abwässern zu erreichen. Dazu kann die MBR auch in bestehende biologische Behandlungsstufen getaucht werden. Häufig wird jedoch eine externe Anordnung angestrebt, die eine leichtere Wartung durch besseren Zugang zu Anlage ermöglicht.

Einsatzgebiete für getauchte Membrananlagen sind:

  • Grauwasserbehandlungen
  • Regenwasser- und Oberflächenwasseraufbereitung
  • Rückhaltung der Biologie aus industriellen und häuslichen Abwässern

Ein weiter Vorteil ist die nahezu Sterilfiltration durch die gewählte Porenweite und die dadurch bedingte Abscheidung pathogener Keime. Prionen werden allerdings nur teilweise zurückgehalten.

Literatur

Weiterbildendes Studium Wasser und Umwelt: Siedlungswasserwirtschaft im ländlichen Raum, Universitätsverlag, Weimar 2004, ISBN 978-3-86068-310-1

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