Fructosamin

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Fructosamin (Synonym: Fruktosamin, Fructosamine) ist ein an Bluteiweiße gebundener Traubenzucker (Glucose). Dabei bindet sich die Glucose an exponierte Aminosäuren der Eiweiße (Glykierung, da dies ohne Beteiligung von Enzymen geschieht). Beim Mensch und Hund wird Glucose vor allem an Albumine, bei Katzen eher an Globuline gebunden. Der Fructosamingehalt im Blut unterliegt viel geringeren Schwankungen als der Blutzuckerspiegel und repräsentiert aufgrund der Halbwertszeit der Eiweißmoleküle den mittleren Blutzuckerwert der vergangenen ein bis drei Wochen. Der Fructosamingehalt wird daher auch als „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet.

Der Fructosamingehalt ist in der Diagnostik und für die Insulineinstellung für Diabetiker von Bedeutung, insbesondere dann, wenn der HbA1c-Wert (dieser ist ein Maß für den Blutzuckergehalt über einen längeren Zeitraum, etwa drei Monate) etwa bei hämolytischer Anämie wenig aufschlussreich ist. Eine besondere Bedeutung hat der Wert bei diabetischen Katzen, da bei diesen der Blutzuckerwert enormen stressbedingten Schwankungen unterworfen ist.[1]

Bei Störungen des Albumin-Haushaltes (Albuminmangel oder -überschuss im Blut) oder bei einem Eiweißverlust über den Urin (Proteinurie) ist der Fructosamin-Wert nicht aussagekräftig. Kurzfristige und vorübergehende Störungen der Blutzuckerkonzentration können ebenfalls nicht mittels des Fructosamin-Wertes erkannt werden.[2]

Referenzbereich

  • Erwachsene: < 285 µmol/L
  • Dialysepatienten: < 395 µmol/L[3]

Literatur

  • Patent EP0250991: Method for the specific determination of serum fructosamine content and suitable reagent mixture.

Einzelnachweise

  1. Diabetes mellitus in der tierärztlichen Praxis Mit Referenztabellen (PDF)
  2. Fructosamin in der Veterinärmedizin
  3. Vademecum 2004 Institut für Klinische Chemie Uni-Spital Zürich
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