China National Offshore Oil

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China National Offshore Oil Co., Ltd.
中國海洋石油有限公司
Logo der CNOOC
Rechtsform Öffentliches Unternehmen
ISIN HK0883013259
Gründung 1982
Sitz Peking, VR China
Leitung Wang Yilin (Vorsitzender), Yang Hua (CEO)[1]
Mitarbeiter 5.377 (2011)
Umsatz 240,944 Mrd. Renminbi (2011),
ca. 32,67 Mrd. Euro[2]
Branche Mineralöl und Erdgas
Website www.cnooc.com.cn

China National Offshore Oil Corporation (chinesisch 中国海洋石油总公司 Zhōngguó hǎiyáng shíyóu zónggōngsī; kurz CNOOC) ist nach CNPC und Sinopec der drittgrößte Mineralölkonzern der Volksrepublik China.[3] Er agiert vor allem in Afrika, im Iran und neuerdings auch in Europa.

Das zu 70 Prozent der Volksrepublik gehörende Unternehmen ist am Hong Kong Stock Exchange (SEHK 0388), am New York Stock Exchange (NYSE CEO) und am Hang Seng Index notiert. Seit es 2001 an die Börse ging, wächst es im Schnitt 37 Prozent im Jahr.

Das registrierte Kapital beläuft sich auf 94,9 Milliarden Renminbi, umgerechnet etwa 13,9 Milliarden US-Dollar.

Geschichte

Übernahme der Awilco

Um den Bedarf an effektiverer Fördertechnik zu befriedigen, hatte Ende Juli 2008 die China Oilfield Services (COSL), ein Tochterunternehmen der CNOOC, dem norwegischen Öl- und Gasförderer Awilco Offshore umgerechnet 2,4 Milliarden Euro für die Übernahme angeboten. COSL war vor allem an der Tiefseebohrtechnik der Norweger interessiert. Während CNOOC bisher nur 500 Meter tief bohren konnte, erreichte Awilco bereits 760 Meter. Awilco besitzt sieben Bohrplattformen und drei Spezialschiffe. Durch die Übernahme kann COSL somit die Anzahl seiner Plattformen auf 22 erhöhen und den weltweit achten Rang der Branche einnehmen.

Trotz der Finanzkrise ab 2007 bot COSL den Aktionären der Awilco einen neunzehnprozentigen Aufschlag auf den Aktienwert von Anfang Juli an. Auch im August, dem Höhepunkt der Krise, wurde das Angebot beibehalten. Schließlich wurde es Ende August 2008 von der Konzernleitung der Awilco und der Mehrheit der Aktionäre akzeptiert. Die chinesische Planungs- und Entwicklungskommission hatte bereits am 28. Juli zugestimmt. Nach den Angaben von Zhong Hua, dem Vizepräsidenten der COSL, ist es das Ziel, bis 2020 ein Weltkonzern in der Erdölindustrie zu werden. Die Übernahme der Awilco solle den Anfang dazu bilden.

Gescheiterte Übernahme der Unocal

Um das achtgrößte US-amerikanische Ölunternehmen Unocal zu kaufen, hatte der CNOOC-Präsident Fu Chengyu 18 Milliarden US-Dollar geboten; das waren zwei Milliarden mehr als das zweithöchste Gebot von Chevron. Bis dahin war es das höchste Einzelangebot der Volksrepublik China für ein ausländisches Unternehmen.

Da das Geld von der chinesischen Regierung komme und damit der Einfluss Chinas in den USA zu groß werden könne, sprachen sich das Kabinett George W. Bushs und eine Gruppe von Demokraten und Republikanern im Kongress der USA gegen das Geschäft aus. Der Preis sei kein Marktpreis, sondern allein politisch kalkuliert. Durch das Geschäft könne wichtige Tiefseebohrungstechnologie in chinesischen Besitz geraten, befürchteten sie. Schließlich kündigte der Kongress an, das Angebot zu untersuchen. Der Kauf hätte sich damit um Jahre verzögert, worauf die chinesische Regierung Fu davon zu überzeugen versuchte, das Kaufangebot zurückzuziehen. Unocal wurde letztendlich am 4. April 2005 an den Zweitbietenden, Chevron, verkauft. Über Umwege konnte sich CNOOC dennoch in ein US-amerikanisches Unternehmen einkaufen – Awilco hält heute 50 Prozent an der Premium Drilling.

Geplante Übernahme von Nexen

Am 23. Juli 2012 gab CNOOC die geplante Übernahme des kanadischen Unternehmens Nexen für 15 Milliarden US-Dollar bekannt, die bis zum Ende des 4. Quartals 2012 erfolgen soll. Die Übernahme muss allerdings von den Behörden in China, Kanada und den USA genehmigt werden.[4] Der Kaufpreis hat somit einen Wertaufschlag von 61 % zum letzten Börsenkurs.[5] Insgesamt beläuft sich der Übernahmepreis, unter Einbeziehung der Schulden, auf 18,2 Milliarden Dollar.[6]

Konzernstruktur

  • CNOOC Ltd.
  • CONNC Base Group
  • CNOOC Gas & Power
  • China BlueChemical Ltd.
  • CNOOC Trust & Investment
  • China Oilfield Services
  • CNOOC Oil & Gas
  • CNOOC Engineering
  • CNOOC Chemical Construction
  • CNOOC Refine & Petrochemical
  • CNOOC Chemical Supply & Sales

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Board of Directors CNOOC (en)
  2. Financial Data CNOOC Webseite] (en)
  3.  Frank Sieren, Die Zeit (Hrsg.): Der Coup. Was in den USA und Russland scheiterte, gelingt in Europa: Chinas Ölmulti Cnooc kauft ein norwegisches Hightech-Unternehmen. 43, 16. Oktober 2008 (HTML, abgerufen am 29. Juli 2012).
  4.  Spiegel Online (Hrsg.): China plant riesigen Energie-Deal. 23. Juli 2012 (HTML, abgerufen am 29. Juli 2012).
  5.  Titus Kroder, Mattias Ruch, Financial Times Deutschland (Hrsg.): Börse straft CNOOC wegen Übernahme ab. Investoren halten Zukauf der Chinesen für überteuert. 25. Juli 2012, S. 3.
  6.  Financial Times Deutschland (Hrsg.): Pekings Übernahmestrategen vermeiden frühere Fehler. Schon 2005 wagte Asiens Supermacht einen gigantischen Übernahmeversuch in der US-Energiebranche und scheiterte. Die Erfahrungen von damals erweisen sich heute als nützlich. 25. Juli 2012, S. 5.

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