Alkalischer Sturz

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Der alkalische Sturz ist eine Fällungsreaktion, die im Rahmen des Kationentrennungsgangs in der Ammoniumsulfid-Gruppe verwendet wird. Sie dient der Ausfällung von Mangan- und Eisensalzen.

Reaktionen

Das Zentrifugat der Ammoniumsulfidfällung, bei der Nickel- und Cobalt-Salze ausgefällt werden, wird mit einer stark basischen Wasserstoffperoxid-Lösung versetzt. Als Basen können Natrium- oder Kaliumhydroxid verwendet werden. Durch die Anwesenheit von Wasserstoffperoxid wirkt die Lösung stark oxidierend.

In Lösung befindliche Manganionen werden so als Hydrat des Braunsteins (MnO(OH)2) ausgefällt:

$ \mathrm {Mn^{2+}\ +\ H_{2}O_{2}\ +\ 2\ OH^{-}\longrightarrow \ MnO(OH)_{2}\downarrow \ +\ H_{2}O} $

Eisen-Ionen werden im basischen Milieu als Eisen(III)-hydroxid (Fe(OH)3) ausgefällt:

$ \mathrm {Fe^{3+}\ +\ 3\ OH^{-}\longrightarrow \ Fe(OH)_{3}\downarrow } $

Durch die oxidierenden Bedingungen wird in Lösung befindliches Fe(II) zu Eisen(III) oxidiert. Die ausgefällten Verbindungen können im Anschluss einzeln untersucht werden.

In Lösung verbleiben Chrom-, Zink-, Aluminium-, Wolfram-, Vanadium- und Uranverbindungen, die im weiteren Trennungsgang einzeln nachgewiesen werden können. Anstelle von Natronlauge/Wasserstoffperoxid kann auch Natriumperoxid verwendet werden.

Im Rahmen der Urotropinfällung kann der alkalische Sturz auch zur Ausfällung von Titan- und Eisensalzen genutzt werden. Titan wird im oxidierenden Milieu zu Ti(IV) oxidiert, welches als Titandioxid ausfällt.

$ \mathrm {2\ Ti^{3+}\ +\ H_{2}O_{2}\ +\ 6\ OH^{-}\longrightarrow \ 2\ TiO_{2}\downarrow \ +\ 4\ H_{2}O} $

Quelle

  • Jander, Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen Anorganischen Chemie, 16. Auflage, S. 557–558, S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-7776-1388-6.

Weblinks

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