Stanisław Burzyński

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Stanisław Rajmund Burzyński (* 1943 in Lublin, Polen[1][2]) ist ein US-amerikanischer Arzt und Biochemiker polnischer Herkunft. Bekannt wurde er durch Antineoplastone, eine Gruppe von Peptiden und deren Derivaten, die er seit 1976 als alternative Krebsbehandlung einsetzt. Jedoch ist die Wirksamkeit dieser Stoffe umstritten und die meisten wissenschaftlichen Organisationen, darunter die amerikanische Food and Drug Administration bezeichnen die Behandlung als wissenschaftlich unbewiesen.

Leben

1967 schloss Burzyński ein Studium der Medizin an der Medizinischen Akademie Lublin mit Auszeichnung ab. Im selben Jahr führte er Untersuchungen am Blut Krebskranker durch und bemerkte dabei einen Unterschied der Peptide und Metabolite im Vergleich zu denen aus dem Blut gesunder Menschen. Er betrachtete nun diese veränderten Stoffe als möglichen Auslöser für das Krebswachstum. 1968 erhielt er den Doktortitel D.Msc. in Biochemie und wurde damit einer der jüngsten Personen, die in Polen sowohl M.D. als auch Ph.D. erhielten. Von 1970 bis 1977 war er als Forscher und Assistenzprofessor am Bayloer College of Medicine in Houston tätig, wo seine Forschungen teilweise vom National Cancer Institute finanziert wurde. Unter anderem war er während seiner Tätigkeit dort Autor und Co-Autor von 16 Publikationen, wobei sich fünf davon mit Peptiden und deren Auswirkungen auf Krebs beschäftigten. Er gab diesen Peptiden den Namen Antineoplastone, aufgrund ihrer angeblichen Auswirkungen auf neoplastische oder krebsartige Zellen.

Im Mai 1977 gründete Burzyński seine eigenen Klinik in Houston, wo er bis heute mehr als 8000 Patienten behandelt hat. Außerdem ist er Präsident des Burzynski Forschungsinstitutes, wo er weiterhin Forschung an Antineoplastonen betreibt. Er ist Autor und Co-Autor von insgesamt mehr als 250 Publikationen, davon 66 wissenschaftliche. Weiterhin hält er zahlreiche US-Patente auf seine Behandlungsmethoden.

Therapie mit Antineoplastonen

Antineoplastone, natürliche Peptide und deren Derivate, sind, im Gegensatz zu manchen anderen Krebsmedikamenten, nicht generell zellschädigend und giftig, nur bei sehr hohen Behandlungsdosen können sie Nebenwirkungen hervorrufen. Burzyńskis Aussagen zufolge sind die Antineoplastone artspezifisch, sodass der Behandlungserfolg davon abhängt, ob die ausgewählten Antineoplastone für die Krankheit des Patienten passend sind, außerdem sind Testreihen an Tieren deshalb nicht sehr aussagekräftig.

Thomas D. Elias beschreibt in seinem Buch „The Burzynski Breakthrough“, wie die „Regierung jahrzehntelang Informationen zurückhielt“, und dass Burzyński stets an seiner Forschung festhielt, trotz Widerstand durch zahlreiche Institutionen und Behörden, wie die Food and Drug Administration (FDA), National Cancer Institute, Versicherungsgesellschaften, medizinischen Vereinigungen, die staatliche Sanitätskommission und Konkurrenten.

In Texas musste sich Burzyński vor Gericht verantworten, eine von der FDA nicht genehmigte Behandlung durchzuführen und Antineoplastone zu verkaufen. 1998 wurde eine Beschränkung für die Werbung mit Antineoplastonen verhängt und wurde für den Verkauf außerhalb von Studien abgemahnt, welche die FDA nicht überwachte. Burzyński legte Berufung ein und berief sich auf die freie Rede, jedoch bestätigte das Berufungsgericht das ursprüngliche Urteil mit der Begründung, seine Werbung werbe für nicht-legale Methoden. Des Weiteren wurde er des Betruges schuldig gesprochen, als er Entschädigung von einer Krankenversicherung für eine illegale Krebsbehandlung forderte.

Weblinks

Fußnoten

  1. Stanislaw R. Burzynski. Cancer Control Society
  2. Dr. Stanislaw Burzynski. Aminocare

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