Silvexan

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Silvexan war ein in der DDR hergestelltes und vertriebenes Pflanzenschutzmittel.

Eigenschaften

Silvexan diente als Insektizid zur Bekämpfung von Bodenschädlingen und beißenden Insekten. Das Stäubemittel basierte auf dem zwischenzeitlich wegen seiner schädlichen Umweltwirkungen verbotenem Wirkstoff Lindan. Hergestellt wurde das als Berührungs-, Fraß- und Atemgift wirkende Silvexan vom VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld.

Anwendung

Das Insektizid wurde gegen Blätter fressende Käfer wie Maikäfer, Pappelblattkäfer und Weidenblattkäfer eingesetzt. Auch die Raupen von Nonne, Foreule, Kiefernspinner, Prozessionsspinner, Kiefernspanner und die Larven der Fichtenblattwespe wurden bekämpft. Hierfür wurde Silvexan als Stäubemittel mit etwa 30 bis 50 Kilogramm je Hektar aufgebracht.

Zur Bekämpfung von Engerlingen kam Silvexan als Bodenstreumittel zum Teil in vorbeugender Anwendung zum Einsatz. Die Wirkungsdauer wurde vom Hersteller mit bis zu zwei Jahren angegeben. Als Bodenstreumittel wurden 300 bis 600 Kilogramm je Hektar eingesetzt. Neben einer solchen Flächenbegiftung kam Silvexan auch in Form der Streifenbegiftung zum Einsatz. Die Streifenbreite sollte 20 bis 30 cm betragen. 100 bis 200 Kilogramm Silvexan kamen je Hektar zur Anwendung. Das Insektizid musste jedoch bis zur von Engerlingen betroffenen Bodenschicht eingebracht, ggf. eingegraben werden. Bei einer Begiftung einzelner Pflanzlöcher sollten 2 bis 4 Gramm je Pflanzloch, bei einer Wurzelbegiftung 0,5 Gramm je Wurzel eingesetzt werden. Bei der Anpflanzung von Kiefern wurden die Wurzeln bis zum Wurzelhals durch Silvexan gezogen. Das Insektizid wurde auch in Baumschulen angewandt.

Nach Angaben des Herstellers war das Mittel für Menschen und Haustiere bei sachgemäßer Anwendung unschädlich. Angesichts des schädlichen Wirkstoffes ist die Angabe zu hinterfragen.

Sivexan sollte kühl und trocken gelagert werden. Herstellerseitig wurde das Mittel in Papiersäcken à 25 Kilogramm abgegeben.

Literatur

  • Wirksame Schädlingsbekämpfung, VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld, 1960, Seite 83 ff.

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