Orseille

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Die Orseille ist ein purpurner Farbstoff, der aus Flechtenarten der Gattung Rocella, die in Küstennähe wachsen, gewonnen wird. Im Altertum galt er neben dem Purpur der Purpurschnecke als wertvollster Farbstoff. Schon Theophrast beschreibt die Farbwirkung. Im vierten nachchristlichen Jahrhundert nahm die Nutzung des Farbstoffes ab, womöglich wurden die langsamwüchsigen Flechten zu stark dezimiert.

Zur Herstellung wurden zerkleinerte Flechten mit verdünntem Ammoniak oder Urin versetzt und gärten dann einige Tage bis Monate, wodurch der rote Farbstoff Orcein entstand. Als Nebenprodukt erhielt man unter Zugabe von Kaliumcarbonat, Kalk und Leim den tiefblauen Lackmus.

Literatur

  •  Heribert Schöller (Hrsg.): Flechten. Geschichte, Biologie, Systematik, Ökologie, Naturschutz und kulturelle Bedeutung. Kramer, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-7829-1151-2, S. 192ff. (Kleine Senckenberg-Reihe 27).

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