Onyx (Mineral)

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Für weitere Bedeutungen siehe Onyx.
Achatscheibe mit großen Zonen von Onyxbänderung

Onyx ist eine undurchsichtige bis schwach durchscheinende, zweifarbig schwarz-weiß geschichtete, faserige Varietät des Chalcedon, der wiederum eine Varietät des Minerals Quarz ist. Achat ist eine ähnliche, aber vielfarbige Varietät.

Onyxmarmor (auch Onyx-Marmor oder Marmor-Onyx) ist dagegen ein gelbes, braunes oder grünes Kalkstein-Sinter-Gestein, welches oft irreführend mit der Kurzbezeichnung Onyx belegt wird.

Echter Onyx wird ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet.

Etymologie

Ins Deutsche wurde die Bezeichnung Onyx im Mittelalter über das Lateinische aus dem Griechischen entlehnt, wo ὄνυξ (Gen. ὄνυχος) „Fingernagel“ oder „Kralle“ bedeutet. Verwandt mit dem griechischen Wort sind im Lateinischen unguis, im Althochdeutschen nagal, im Litauischen nagà und im Sanskrit नख (nakhá). Allen diesen indogermanischen Sprachen gemeinsam ist die Bedeutung Klaue, Kralle, Pferdehuf und Fingernagel.[1]

Varietäten

Beim Onyx wechseln schwarze und weiße, schwach durchscheinende Lagen miteinander. Rein schwarze Chalcedone werden allerdings ebenfalls als Onyx bezeichnet.

Weitere zweifarbig gebänderte Varietäten sind der Sardonyx (auch Sard-Onyx) mit braun-weißer und der Karneol (auch Sarder) mit rot-weißer Bänderung. Da das Braun des Sardonyxes oft ins Schwarze hineinspielt, ist eine Unterscheidung zwischen Onyx und Sardonyx oft nur schwer möglich.

Fundorte

Fundorte für Onyx und Sardonyx sind unter anderem Jemen, Brasilien, Madagaskar, Mexiko, Pakistan, Uruguay und die USA.

Verwendung als Schmuckstein

Sardonyxkamee Friedrichs II. aus Süditalien

Seine tiefschwarze Farbe macht Onyx zu einem beliebten Schmuckstein, vor allem Lagenstein, – besonders zu Traueranlässen. Er wird auch oft für das Schnitzen von Gemmen verwendet. Zudem wird Onyx häufig zur Herstellung von Manschettenknöpfen, insbesondere für „Black Tie“ Anlässe (Smoking, Cutaway), verwendet.

Manipulationen und Imitationen

Aufgrund des hohen Bedarfs, der durch die natürlichen Vorkommen nicht gedeckt werden kann, ist ein Großteil des im Handel erhältlichen Onyx' gefälscht. Entweder wird der poröse Achat gefärbt oder es werden graue Schichten des Chalzedons in ein Säurebad getaucht. Manchmal wird auch der glänzend schwarze Obsidian poliert. Resultat ist dann eine matte, tiefschwarze Farbe. Echt von unecht zu unterscheiden ist beim Onyx außerordentlich schwierig und im Grunde nur durch eine mineralogische Untersuchung möglich. Ist ein Stein jedoch von weißer Farbe durchzogen, so kann man von einem echten Exemplar ausgehen.

Esoterik

Esoteriker sprechen dem Onyx eine positive Wirkung auf Haut, Haar und Nägel zu und ordnen ihn dem Tierkreiszeichen Steinbock sowie dem Planeten Saturn zu. Als Heilstein soll er Übelkeit, Wetterfühligkeit und Darmprobleme lindern beziehungsweise heilen können. Zudem soll seine Heilwirkung auf den Körper in der Lage sein, die Haut zu durchdringen und ihre natürliche Funktion zu fördern.

Auf spiritueller Ebene soll Onyx das Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein steigern und als sogenannter „Stein der Egoisten“ die Fähigkeit zur Selbstverwirklichung und analytischem Denken fördern, zu große Anteilnahme verhindern und damit nervenschonend die Lebensfreude erhalten. Menschen, die sich zu leicht beeinflussen lassen, soll er Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin geben, um die eigenen Ziele unaufhörlich zu verfolgen und zu erreichen.

Wissenschaftliche Belege für die angeblichen physischen und psychischen Wirkungen gibt es allerdings nicht.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Akademie Verlag, Berlin 1989.

Literatur

  •  Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0.
  •  Walter Schumann: Der neue BLV Steine- und Mineralienführer. 6. Auflage. BLV Verlags GmbH, München 2002, ISBN 3-405-16441-9.

Weblinks

 Commons: Onyx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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