Honigschleuder

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Kleine Honigschleuder mit Motorantrieb und Bienenwaben im Wabenkorb; der Honig läuft durch ein Sieb in den Honigkübel

Eine Honigschleuder ist eine Maschine (Imkereigerät), bei der durch Zentrifugalkraft Honig aus Bienenwaben gewonnen wird. Bei der Honiggewinnung ist das Schleudern der wesentliche Arbeitsgang des Imkers. Eine weitere, direkt mit dem Schleudern verbundene Arbeit ist das Entdeckeln der Waben. Zudem läuft der aus der Schleuder kommende Honig noch durch ein Sieb, das hauptsächlich Wachsteilchen zurückhält.

Aufbau und Funktionsweise

Die Honigschleuder besteht aus einer zylinderförmigen Trommel, einem Wabenkorb, der mit einer Drehachse und einem Antrieb fest verbunden ist, und einem Auslaufhahn.

Zum Schleudern werden je nach Ausführung mehrere (2 bis 52 und sogar mehr) entdeckelte Waben in den Wabenkorb eingesetzt und dieser dann über den Antrieb gedreht. Durch die Zentrifugalkraft spritzt dabei der Honig aus den Waben an die Innenwand der Trommel, läuft daran herab, um schließlich aus dem Auslaufhahn über das Honigsieb in einen Auffangbehälter (Eimer) zu fließen.

Ausführungen

Es gibt Honigschleudern mit elektrischem und manuellem Antrieb (Drehkurbel). Je nach Ausführung der Schleuder muss die Wabe während des Schleuderns vom Imker selbst oder einer Vorrichtung (Selbstwendeschleuder) in der Schleuder umgedreht (gewendet) werden, um den Honig von beiden Seiten der Wabe zu gewinnen.

Neben dieser Konstruktionsart für kleinere Schleudern, bei der die Waben tangential angeordnet sind, gibt es große Ausführungen mit radialer Wabenanordnung. Hierbei stehen die Waben in einer Halterung mit der Oberkante nach außen und es wird die leichte Schrägstellung der Wabenzellen zur Horizontalen dazu ausgenutzt, dass der Honig gleichzeitig an beiden Seiten der Wabe herausfließen kann. Hiermit entfällt bei den Radialschleudern das Waben-Wenden oder die Drehrichtungsänderung (Selbstwendeschleuder).

Im 19. Jahrhundert wurde der Honig mitsamt Wabe durch Erwärmung eingeschmolzen. Die Bestandteile wurden später voneinander getrennt. Heutzutage wird der Honig ohne Erwärmung geschleudert. Daher stammt auch die Bezeichnung kalt geschleudert auf den Etiketten.[1]

Produkte

Das mit einer Honigschleuder gewonnene Produkt darf, im Gegensatz zu Press- oder Scheibenhonig, als Schleuderhonig vermarktet werden. Das Schleudern ist seit der starken Verbreitung der Honigschleuder zu Beginn des 20. Jahrhunderts die mit Abstand häufigste Gewinnungsart.

Erfindung

Erfunden wurde das Gerät vom italienischen Major Francesco de Hruschka (1813-1888) (deutsch: Franz Edler von Hruschka) in Venedig, wo er nach seiner Militärzeit in österreich-ungarischen Diensten lebte. 1865 stellte er das Gerät bei einer Wanderversammlung der Imker in Brünn unter seinem Firmennamen Angelo Lessane vor.

Weblinks

 Commons: Honigschleuder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:Commonscat/WikiData/Difference

Anmerkungen

  1. die Honigmacher - Schnupperkurs - kalt geschleudert. Die-honigmacher.de (27. April 2010). Abgerufen am 26. Juni 2010.

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