Hermann Spirgatis

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Julius Hermann Spirgatis (* 1822 in Königsberg (Preußen); † November 1899 ebd.) war ein pharmazeutischer Chemiker und Hochschullehrer.

Leben

Als Sohn eines Apothekers studierte Spirgatis an der Albertus-Universität und in Gießen, München, Jena und Berlin. 1843 schloss er sich der Corpslandsmannschaft Normannia an, die ihm später die Ehrenmitgliedschaft verlieh.[1]

Unter seinen Lehrern hatte Justus von Liebig besondere Bedeutung. Nachdem Spirgatis 1849 in Jena promoviert hatte, kehrte er nach Königsberg zurück und richtete wissenschaftliche Unterrichtskurse für Pharmazeuten ein. 1855 habilitierte er sich für Chemie und wurde Privatdozent. 1860 erhielt er an der Albertina eine ordentliche Professur für Pharmazeutische Chemie.

Spirgatis erwarb sich bedeutende Verdienste um die Neuordnung des Pharmazieunterrichts in Königsberg und beeinflusste die Ausbildung des ost- und westpreußischen Apothekerstandes in hohem Grade. Aus eigenen Mitteln begründete er ein pharmazeutisch-chemisches Laboratorium und füllte damit eine Lücke im naturwissenschaftlichen Unterrichtswesen Königsbergs.

Im Journal für praktische Chemie, in Justus Liebigs Annalen der Chemie, in den Programmschriften der Universität Königsberg und in den Berichten der Münchener Akademie der Wissenschaften veröffentlichte Spirgatis viele Beiträge zur wissenschaftlichen und technischen Chemie. Sie betreffen u. a. die Analyse der Legierungen von Kupfer und Zink, die Konstitution des Scammoniumharzes, das Scammonium, die Schwefelmilch, das Turpetharz, das Vorkommen von Arsen in der antiken Bronze, das Harz von Japomaea simulans, fossile Harze und die Identität des sog. unreifen Bernsteins mit Krantzit.

Seine Anleitung für die qualitative chemische Analyse erschien in mehreren Auflagen.

Spirgatis war Mitglied der Leopoldina.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 142, 85

Weblinks

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