Hell-Volhard-Zelinsky-Reaktion

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Die Hell-Volhard-Zelinsky-Reaktion ist eine Namensreaktion in der Organischen Chemie. Bei dieser Reaktion nach Carl Magnus von Hell (1849–1926), Jacob Volhard und Nikolaj Dimitrievic Zelinskij wird ein Wasserstoffatom am α-Kohlenstoffatom einer Carbonsäure durch ein Halogen (zumeist Brom) ersetzt.

Übersichtsreaktion

Dabei werden die Carbonsäure mit einem Halogen und einer katalytischen Menge eines Phosphorhalogenids versetzt. Es entsteht eine α-Halogencarbonsäure. Wenn man z. B. Brom und katalytische Mengen PBr3 einsetzt, erhält man eine α-Bromcarbonsäure (2-Bromcarbonsäure):

Übersicht Hell-Volhard-Zelinsky-Reaktion

Mechanismus

Die Carbonsäure reagiert mit dem Phosphorhalogenid zu einem Säurehalogenid, welches zur Enolform tautomerisiert. Dieses wird dann von einem Halogen angegriffen. Das daraus entstehende α-Halogensäurehalogenid reagiert weiter mit Wasser zur α-Halogencarbonsäure.[1][2]

Mechanismus Hell-Volhard-Zelinsky-Reaktion

Aus α-Halogencarbonsäure lassen sich diverse Derivate herstellen:

Siehe auch

Einzelnachweise

  1.  L. Kürti, B. Czakó: Strategic Applications Of Named Reactions In Organic Synthesis. Elsevier Academic Press, USA 2005, ISBN 0-12-429785-4, S. 200.
  2.  T. Laue, A. Plagens: Namens- und Schlagwortreaktionen der Organischen Chemie. Teubner Verlag, 2006, ISBN 3-8351-0091-2, S. 182-184.

Literatur

  • Hans Beyer, Wolfgang Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie; S. Hirzel Verlag, Stuttgart - Leipzig 1998, 23. überarb. und aktualisierte Auflage; ISBN 3-7776-0808-4.
  • C. Hell, Ber. dtsch. chem. Ges. 14 (1881) 891.
  • Jacob Volhard, Liebigs Ann. Chem. 242 (1887) 141-
  • N. Zelinsky, Ber. dtsch. chem. Ges. 20 (1887) 2026.

Weblinks

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