Hapkeit
Hapkeit | |
Andere Namen |
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Chemische Formel |
Fe2Si |
Mineralklasse | Elemente - Metalle, Legierungen, intermetallische Verbindungen 1.BB.05 (8. Auflage: I/A.12) nach Strunz 01.01.23.04 nach Dana |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | kubisch-hexakisoktaedrisch 4/m 3 2/m[1] |
Farbe | silbrig, weißgelb |
Strichfarbe | |
Mohshärte | |
Dichte (g/cm3) | 6,47 |
Glanz | Metallglanz |
Transparenz | undurchsichtig |
Bruch | |
Spaltbarkeit | |
Habitus | mikrokristalline, massige Aggregate |
Kristalloptik | |
Pleochroismus | nicht vorhanden |
Hapkeit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Elemente“. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Fe2Si[2], ist also chemisch gesehen ein Eisen-Silicid.
Hapkeit konnte bisher nur in Form mikrokristalliner, massiger Aggregate von silbriger bis weißgelber Farbe gefunden werden.
Etymologie und Geschichte
Benannt ist Hapkeit nach dem Professor Bruce Hapke, der bereits 1973 eine Vorhersage über das Mineral gemacht hat.
Entdeckt wurde Hapkeit im April 2004 in einem Mondmeteoriten aus der Region Dhofar in Oman. Im selben Jahr wurde es von der IMA als Mineral anerkannt.
Klassifikation
Da Hapkeit erst 2004 entdeckt wurde, ist er in der seit 2001 veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) nicht aufgeführt. Einzig das 2008 erschienene „Lapis-Mineralienverzeichnis“, das sich aus Rücksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach der klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, führt das Mineral unter der System-Nr. I/A.12-35 auf.[3]
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Hapkeit in die Klasse der „Elemente“ und dort in die Abteilung der „Metallischen Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen“ ein. Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der genauen Art der Verbindung, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der „Silicide“ zu finden ist, wo es zusammen mit Gupeiit, Suessit und Xifengit die unbenannte Gruppe 1.BB.05 bildet.[2]
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Hapkeit in die Klasse der „Elemente“ und dort in der gleichnamigen Abteilung ein. Hier ist er zusammen mit Suessit, Gupeiit, Xifengit, Luobusait, Mavlyanovit und Brownleeit in der „Suessitgruppe, Silicide“ mit der System-Nr. 01.01.23 innerhalb der Unterabteilung der „Elemente: metallische Elemente außer der Platingruppe“ zu finden.
Bildung und Fundorte
Hapkeit bildete sich aus eisenhaltigen Gasen, die sich im luftleeren Raum nach dem Einschlag eines Meteoriten auf der Mondoberfläche absetzten.
Neben seiner Typlokalität, dem in der omanischen Region Dhofar gefundenen Mondmeteoriten Dho 280, konnte Hapkeit noch im Mondgestein vom Mare Crisium nachgewiesen werden, das die Sonde Luna 24 während ihrer Mission mitbrachte.[4]
Kristallstruktur
Hapkeit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Pm3m (Raumgruppen-Nr. 221) mit dem Gitterparameter a = 2,831 Å sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle.[1]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Webmineral - Hapkeite (englisch)
- ↑ 2,0 2,1 IMA/CNMNC List of Mineral Names - Hapkeite (PDF 1,8 MB; S.115)
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 978-3-921656-70-9, S. 107.
- ↑ MinDat - Hapkeite (englisch)
Literatur
- M. Anand, L. A. Taylor, M. A. Nazaraov, J. Shu, H-K. Mao, R. J. Hemley: New Lunar Mineral HAPKEITE, in: Lunar and Planetary Science, Band XXXIV (2003)
Weblinks
- Mineralienatlas:Hapkeit (Wiki)