Franz Effenberger

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Franz (Xaver) Effenberger (* 1930 in Goldenstein, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Chemiker. Er war Rektor der Universität Stuttgart von 1986 bis 1990.

Leben

Franz Effenberger studierte zunächst mit dem Berufsziel Textilingenieur an der Textilingenieurschule Krefeld, dann Chemie an der Technischen Hochschule Stuttgart. 1959 wurde er in Stuttgart mit einer Untersuchungen an kondensierten heterocyclischen Ringsystemen promoviert. Von 1964 bis 1969 war er Stipendiat der Karl-Winnacker-Stiftung und 1965 in einem Forschungsprojekt an der University of Michigan tätig. 1964 habilitierte er sich mit der Schrift über das Problem der Addition und Substitution an Kohlenstoff-Doppelbindungen.

1971 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhls für Organische Chemie an die Technische Hochschule Stuttgart und lehnte einen gleichzeitigen Ruf an die Technische Universität Braunschweig ab. Er war von 1980 bis 1986 Prorektor Forschung der Universität Stuttgart und wesentlich am Aufbau der Bioverfahrenstechnik beteiligt. Franz Effenberger war Rektor der Universität Stuttgart von 1986 bis 1990. 1998 wurde er emeritiert.

1977 war er Gastprofessor an der US-amerikanischen Cornell University in Ithaka, 1989 war er Gastprofessor an der École Supérieure de Physique et de Chimie Industrielles de la Ville de Paris (ESPCI) in Paris. Als Emeritus ist er als Ski- und Tennislehrer an der Universität tätig. [1]

Wirken

Zu den Forschungsschwerpunkten von Effenberger gehörte die Chemie der Aromaten, Heterocyclen und Aminosäuren, die chemischen Grundlagen der Molekularelektronik sowie Anwendungen von Enzymen (u. a. Oxynitrilase) in der Synthese. Er hat über 300 Originalpublikationen und 40 Patente dazu publiziert.

In den 1970er Jahren hat er in einer Arbeitsgruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker und in einer Kommission des Landes Baden-Württemberg war er engagiert an der Reform des Chemiestudiums. [2] Anfang der 1980er Jahre war er Mitbegründer des dreisprachigen Studiengangs Chemie an der Universität Stuttgart und an der Université Louis Pasteur (Strasbourg I - ULP). [3] Er engagiert sich im Kuratorium Stiftung der Akademie für gesprochenes Wort.

Er war langjähriges Mitglied im Kuratorium der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF). 2003 wurde er mit der kommissarischen Leitung des Instituts für Textilchemie und Chemiefasern Denkendorf (ITCF) Denkendorf betraut. Unter seiner Regie wurde durch Vereinigung des Instituts für Textilchemie (ITC) und des Instituts für Chemiefasern (ICF) das heutige Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) gegründet. [4] Zu seinen akademischen Schülern zählt Karlheinz Drauz, ehemals Industriechemiker bei der Evonik Degussa GmbH (vormals Degussa AG) und Honorarprofessor an der Universität Würzburg.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Preisträger des Karl Winnacker-Stipendiums der Hoechst AG (1984)
  • Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1990)
  • Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Nordgau-Prag im Cartellverband (CV) (1990)
  • Alexander von Humboldt-Forschungspreis (1991)
  • Ritter der Ehrenlegion (1997)
  • Medaille der Universität Louis Pasteur in Straßburg (2004)
  • Japan Society for the Promotion of Science -Fellowship Award an der Keiō-Universität (2004)

Weblinks

Einzelnachweise

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