Ernst Pernicka

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Ernst Pernicka (2006)

Ernst Pernicka (* 5. Februar 1950 in Wien) ist ein österreichischer Chemiker, spezialisiert auf die Archäometrie.

Leben

Pernicka studierte zunächst Chemie, 1976 promovierte er über die Herstellungstechnik von mittelalterlicher glasierter Keramik aus Persien und Afghanistan. Mit einer Arbeit über Erzlagerstätten in der Ägäis habilitierte er 1987 in Heidelberg. Dort war er bis zu seiner Ernennung zum Professor für Archäometallurgie an der TU Bergakademie Freiberg im Jahr 1998 als wissenschaftlicher Angestellter am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg tätig.

Der von der VW-Stiftung geförderte Archäometriestudiengang an der TU Bergakademie Freiberg wurde im Jahre 2004 wieder eingestellt, nachdem sich die Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Archäologie immer problematischer gestaltet hatte. Obwohl die im 1998 zwischen der Universität und dem Landesamt abgeschlossenen Bildungsvertrag vereinbarte Kooperation bei der Ausbildung seitens des Landesamtes nur sehr unzureichend wahrgenommen wurde und später ganz eingestellt worden war, forderte die damalige Landesarchäologin Judith Oexle eine Verdoppelung der Ausbildungszeiten am Landesamt auf 40 Semesterwochenstunden. Um die Qualität der Ausbildung zu wahren, die durch Stellenabbau und mangelnde Unterstützung durch die Hochschulleitung in Freiberg gefährdet war, entschloss sich Pernicka zu einer Verlegung an die Universität Tübingen, wo bessere Lehrbedingungen gewährleistet wurden.

Seit 2004 ist er Professor für Archäometrie an der Universität Tübingen sowie Leiter des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie bei den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Sein Forschungsgebiet ist insbesondere die Entwicklung und Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden in der Archäologie sowie die Entstehung und Ausbreitung der Metallurgie in der Alten Welt. Er ist beteiligt an den Forschungen um die Himmelsscheibe von Nebra sowie in Troja und im Iran. 2006 wurde er schließlich zum Grabungsleiter der Ausgrabung in Troja und Udabno (Kachetien/Ostgeorgien) ernannt. 2013 erhielt Pernicka zusammen mit Gerhard Jäger und Bernd Pichler den Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates, die höchst dotierte Forschungsförderung der EU für herausragende Leistungen.[1]

Literatur

  • Interview mit Ernst Pernicka in: Spektrum der Wissenschaft, Mai 2009, Seite 58-64. ISSN 0170-2971

Weblinks

Einzelnachweise

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