Einmalhandschuh

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Ein Einmalhandschuh wird zum Einen von Personen im Gesundheitswesen eingesetzt, um sich selbst und die Patienten vor Infektionen zu schützen, zum Anderen kommen die Handschuhe im Laboralltag in biotechnologisch arbeitenden Labors, in Chemielabors, in der Reinigung, in der Lebensmittelindustrie und beim Verkauf von Lebensmitteln, im Friseurhandwerk beim Haarefärben und in anderen Berufen zur Anwendung. Die gängigsten Materialien aus denen Einmalhandschuhe hergestellt werden sind Natur-Latex, Nitril oder Vinyl. Einmalhandschuhe aus Polyethylen (PE-Folie) werden in der Lebensmittelindustrie und im Friseurhandwerk verwendet. Einmalhandschuhe werden direkt nach der Verwendung entsorgt.

Eigenschaften

Während Latex-Handschuhe gute Beständigkeit gegen viele Säuren und Laugen aufweisen, sind sie durchlässig für Öle und viele Lösungsmittel. Nitril-Handschuhe sind gegen viele Chemikalien beständiger, besonders gegen Öle, aber ebenso durchlässig für viele Lösungsmittel wie z.B. Aceton oder Dichlormethan. Die Durchdringzeit hängt auch von der Materialdicke ab, die bei Einmalhandschuhen in der Regel nicht sehr groß ist. Ein weiteres Kriterium für die Wahl des Materials kann eine Latexallergie sein, die durch Proteingehalte über 30 μg/g im Naturlatex durch Einmalhandschuhe ausgelöst werden kann.

Das längere Tragen von feuchtigkeitsdichten Handschuhen führt zu einem Wärme- und Feuchtigkeitsstau und zum Aufquellen der Hornschicht, was eine Mazeration der Haut bewirkt und als ‚Waschfrauenhände‘ bezeichnet wird. Daher sollte ein längeres Tragen vermieden werden (TRGS-401).

Einweghandschuhe gibt es in verschiedenen Größen, z.B. XS-XL; man unterscheidet zwischen Handschuhen, die man gleichermaßen auf der linken als auch auf der rechten Hand tragen kann (medizinische Untersuchungshandschuhe sowie Chemiekalienschutzhandschuhe), sowie Handschuhen mit passgenaueren, anatomisch geformten Größen, bei denen jeweils ein linker mit einem rechten im Paar verpackt ist. Operationshandschuhe sind üblicherweise anatomisch geformt.

Man unterscheidet sterile und unsterile Handschuhe. Unsterile Handschuhe werden größtenteils in Paketen mit 100 Stück vertrieben, sterile Handschuhe sind im Paar verpackt, meist handelt es sich um Operationshandschuhe.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Tatsache, ob die Handschuhe gepudert sind oder nicht. Gepuderte Handschuhe haben den Vorteil, dass sie auch mit verschwitzten oder nassen Händen problemlos angezogen werden können. Bei Latexhandschuhen kann dieses Puder jedoch Allergien gegen Latexproteine fördern. Ursache ist, dass das Puder allergene Stoffe aufnimmt und diese dann beim Ausziehen in die Luft gewirbelt und eingeatmet werden können und ein Depot-Effekt auf der Haut erzeugt wird. Die Benutzung von gepuderten medizinischen Einmalhandschuhen aus Latex ist deshalb nicht mehr zulässig (DIN EN 455). Als Alternative zum Puder bieten sich Handschuhe mit synthetischer Innenbeschichtung an, die ebenfalls das Anziehen erleichtert oder Handschuhe aus Vinyl (PVC) und Nitril verwendet. Vinylhandschuhe enthalten jedoch potentiell gesundheitsschädliche Weichmacher und sind mechanisch nur wenig beständig.

Handschuhe, die im Rettungsdienst oder in der Ersten Hilfe verwendet werden, sind meist unsteril und vorwiegend zum Selbstschutz gedacht, so auch die Einmalhandschuhe nach DIN EN 455-1 und DIN EN 455-2, die im Kraftfahrzeug-Verbandkasten mitgeführt werden müssen.

Im biologischen Labor dienen die Handschuhe nicht ausschließlich dem Selbstschutz. Beim sterilen Arbeiten sollen durch die Verwendung von Handschuhen auch die Proben vor Kontaminationen oder Enzymen, die mit dem Schweiß sezerniert werden, geschützt werden.

Weblinks

 Commons: Disposable gloves – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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