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Cellon oder Zellon[1] ist ein schwer brennbares Gemisch von Celluloseacetat (ugs. Acetylcellulosen) und Campher. Löslich ist es in Aceton.
Als Folie ist es von Cellophan kaum zu unterscheiden. Arthur Eichengrün erhielt 1909 ein Patent darauf und hatte die Cellon-Werke in Berlin. 1911 erwarb die RWS in Troisdorf eine Fertigungslizenz.[2] Im Ersten Weltkrieg wurden damit Flugzeuge wie die Linke-Hofmann R-Typen bespannt, um sie „durchsichtig“ zu machen.[3] Der Bespannstoff von Flugzeugen wurde zur Glättung auch mit Cellon eingestrichen.[4] Cellon-Lack fand auch Verwendung als elektrotechnischer Isolierstoff.[5] Schallplatten aus Cellon wurden ebenfalls hergestellt.[6] 1933 empfahl man Cellon-Feuerschutz als Vorbeugungsmittel gegen Fliegerbomben.[7]
Cellon wird als Zwischenschicht für splitterhemmendes Verbundglas genutzt, aber auch bei der Herstellung von Gas- und Atemmasken sowie für den Verschluss von Trink- und Tubenverschlüssen. Im Zweiten Weltlkrieg fand Cellon seine Verwendung als Gesichtsschutz bei starken Schneefällen sowie Eisregen.
Einzelnachweise
- ↑ Oscar Kausch: Handbuch der Azetylzellulosen: Herstellung, Eigenschaften und Verwendung der Azetylzellulosen, Lehmans Verlag, 1933 Google Books
- ↑ kunststoff-museum.de: Cellon und der Zeppelin „Hindenburg“
- ↑ koelner-luftfahrt.de: Die unsichtbaren Flugzeuge des Kaisers
- ↑ zeno.org: Eintrag zu Flugzeug.
- ↑ "Cellon"-lacke als elektrotechnische Isoliermaterialien, von A. Eichengrün.-- In Die Isolierstoffe der Elektrotechnik. Vortragsreihe, veranstaltet von dem Elektrotechnischen Verein e.V. und der Technischen Hochschule, Berlin, 1924.
- ↑ Universität Erlangen: Biographie Arthur Eichengrüns (abgerufen 1. Januar 2013)
- ↑ 46. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Chemiker in Würzburg vom 7.-10. Juni 1933 Würzburg; doi:10.1002/ange.19330462102.
