Baumwollsamenöl

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Allgemeine chemische Struktur von pflanzlichen Ölen, wie Baumwollsamenöl. Darin sind R1, R2 und R3 langkettige Alkylreste oder Alkenylreste mit einer meist ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen). Baumwollsamenöl ist – wie andere Pflanzenöle – ein Gemisch von Triestern des Glycerins.

Baumwollsamenöl (auch Baumwollsaatöl oder Cottonöl, lat. oleum gossypii, engl. cotton seed oil) ist ein dickflüssiges fettes Pflanzenöl, das durch Pressen oder Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff aus Baumwollsamen gewonnen wird. Die Ausbeute beträgt 15–30 %. Das rohe gepresste Öl ist wegen des Gehalts an giftigem Gossypol dunkelrotbraun und mit Schleim und Eiweißkörpern verunreinigt. Durch Oxidation mit der Luft verstärkt sich die Färbung weiter. Die Dichte des rohen Öls beträgt 0,917–0,928 g/cm3. Baumwollsamenöl erstarrt bei −2 bis −3 °C. Nach der Raffination und dem Bleichen mit Kalilauge ist es dann hellgelb, schmeckt nussartig und riecht schwach erdartig. Es erstarrt zwischen 2 und 0 °C, ist unlöslich in Alkohol, aber löslich in Ether und steht zwischen den trocknenden und nicht-trocknenden Ölen.

Es wird in großen Mengen als Nebenprodukt der Baumwollproduktion hergestellt. Im Jahre 1994 bestanden etwa 13 % der weltweiten Ölsaatenproduktion aus Baumwollsamen.

Baumwollsamenöl dient zur Verfälschung des Olivenöls, als Brennöl und zur Herstellung von Seife. Die Ölkuchen genannten Pressrückstände der Ölgewinnung dienen als Viehfutter. Es findet – vor allem in den baumwollproduzierenden Ländern der dritten Welt – Verwendung in Lebensmitteln, taucht aber auch in Europa als exotische Zutat in Nahrungsergänzungsmitteln, Kosmetika und in der Medizin auf. Auch zur Herstellung von Margarine sowie als Treibstoff für Dieselmotoren wird es verwendet.

Wegen des hohen Einsatzes von Pestiziden bei der Baumwollproduktion und der Giftigkeit des unbehandelten Öls ist die Verwendung für die menschliche Ernährung und als Futtermittel umstritten.

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