Amazonit
Amazonit | |
Chemische Formel |
K[AlSi3O8] |
Mineralklasse | Gerüstsilikate (Tektosilikate) siehe Mikroklin nach Strunz siehe Mikroklin nach Dana |
Kristallsystem | triklin |
Kristallklasse; Symbol nach Hermann-Mauguin | triklin - Pinakoidal 1 |
Farbe | grün, bläulichgrün |
Strichfarbe | weiß |
Mohshärte | 6 bis 6,5 |
Dichte (g/cm3) | 2,56 bis 2,58 |
Glanz | Glasglanz, Perlglanz |
Transparenz | durchscheinend |
Bruch | uneben bis muschelig |
Spaltbarkeit | gut bis vollkommen |
Habitus | prismatisch, kurzsäulig, tafelig, derb, körnig |
Zwillingsbildung | lamellar nach Albit-Gesetz und Periklin-Gesetz |
Kristalloptik | |
Brechungsindex | 1,522 bis 1,530 |
Doppelbrechung (optischer Charakter) |
0,008 ; zweiachsig negativ |
Pleochroismus | fehlt |
Weitere Eigenschaften | |
Chemisches Verhalten | in Flusssäure löslich |
Ähnliche Minerale | Türkis, Jade |
Amazonit, auch Amazonenstein genannt, ist eine hell- bis dunkelgrüne Mineral-Varietät von Mikroklin aus der Mineralklasse der Silikate, genauer ein Gerüstsilikat aus der Gruppe der Feldspate. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem und seine chemische Formel entspricht dem des Mikroklin (K[AlSi3O8]) mit geringen Beimengungen von Blei welches auch für die Farbe verantwortlich ist.
Amazonit wird ausschließlich zu Schmucksteinen verarbeitet. Eine Ausnahme bildet der aus Chittor in Indien vorkommende Amazonit-Granit namens „Monsun“, der im exklusiven Innenausbau Einsatz findet.
Etymologie und Geschichte
Bereits im Alten Ägypten wurde Amazonit zu Schmuckstücken verarbeitet. Später leiteten Wissenschaftler den Namen vom Fluss Amazonas ab, wo er jedoch bisher nicht gefunden wurde.
Alexander von Humboldt (1769-1859) berichtete im Gegensatz dazu von einem Indianerstamm, der am Rio Negro lebte und Amulette aus Amazonit trugen. Diese sollten angeblich aus einem Land stammen, in dem die Frauen ohne Männer lebten (Amazonen).
Varietäten
Da Mikroklin zusammen mit Orthoklas, Sanidin und Albit als Endglied eine Mischreihe bildet ist man mittlerweile dazu übergegangen, alle blauen bis grünen, bleihaltigen Varietäten der betreffenden Minerale mit dem Zusatz Amazonit zu belegen. Amazonit muss also dementsprechend als Sammelbezeichnung für die Varietäten Mikroklin-Amazonit, Orthoklas-Amazonit, Albit-Amazonit und die verschiedenen Plagioklas-Amazonite angesehen werden.
Bildung und Fundorte
Amazonit bildet sich magmatisch im Granit, im Syenit und auch Pegmatit.
Fundstellen liegen beispielsweise in Crystal Peak, Colorado in den USA, Brasilien, Indien, Madagaskar und Norwegen.
Verwendung als Schmuckstein
Amazonit erhält für Schmuckstücke meist den sogenannten Flachschliff oder Cabochon-Schliff, wird aber auch in Kugelform zu Halsketten, sowie zu kunstgewerblichen Gegenständen (Bsp. Skulpturen) verarbeitet. Wegen seiner strukturbedingten guten Spaltbarkeit ist er jedoch sehr druckempfindlich und lässt sich nur schwer einfassen.
Siehe auch
Literatur
- Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine, BLV Verlags GmbH München (1976/1989), ISBN 3-405-12488-3
Weblinks
- Mineralienatlas:Amazonit (Wiki)
- MinDat - Amazonite (engl.) und Mikrocline
- Geologie Info - die wichtigsten Minerale
- Edelstein-Knigge - Amazonit