Tiegel (Gefäß)

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Platin- und Quarzglastiegel mit Tiegelzange
Porzellantiegel verschiedener Größen
Porzellantiegel mit Tiegelschuh

Ein Tiegel ist ein feuerfestes und chemisch resistentes Gefäß zum Erhitzen von Stoffen oder zur Herstellung von Schmelzen. Es kann z. B. aus Keramik (Schamotte, Tonerde, Zirconiumoxid und Graphit), Glas oder Metall bestehen.[1]

Im Labor werden Tiegel in einer typischen, unten verjüngten Form verwendet, um in einem Tondreieck in einer Flamme erhitzt zu werden. Neben den einfachen Tiegeln aus Porzellan, die meist nur einmal verwendet werden, sind Nickel-, Platin- und Quarzglastiegel die häufigsten Materialien. Platintiegel können, ohne angegriffen zu werden, bei sehr hohen Temperaturen verwendet werden, allerdings besteht bei einigen Probematerialien die Gefahr des Zerspringens oder der chemischen Angreifbarkeit. Quarzglastiegel sind extrem temperaturwechselbeständig und können unbeschadet rotglühend in kaltem Wasser abgeschreckt werden. Oft wird ein Deckel verwendet, um ein Abdampfen zu verhindern und ein Abkühlen des Inneren zu vermeiden.

Ein Spezialfall ist der Rose-Tiegel, der zum Erhitzen fester Substanzproben im Gasstrom benutzt wird. Er ist mit einem durchbohrten Deckel abgedeckt, durch dessen Öffnung ein abgewinkeltes Porzellanrohr zur Zuführung des betreffenden Gases dient.[1]

Im Sächsischen und Thüringischen bezeichnet Tiegel oftmals noch eine Bratpfanne. Umgekehrt bezeichnet Pfanne einen großen industriellen Tiegel der Stahlherstellung (Stahlgießpfanne).

Beschriften von Porzellantiegeln

Zum dauerhaften Beschriften von Porzellantiegeln werden die Nummern mit einer wässrigen Lösung eines Kobaltsalzes (z.B. Cobalt(II)-nitrat) dünn auf den Boden der Tiegel aufgetragen. Dann werden diese getrocknet und geglüht, die Beschriftung bleibt dann dauerhaft in schwarzer Farbe lesbar.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 1418.

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