Substantive Farbstoffe

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Substantive bzw. Direktfarbstoffe[1] sind Farbstoffe für Baumwolle, Wolle und Seide, die im Gegensatz zu Reaktivfarbstoffen nur durch physikalische Wechselwirkungen (Van-der-Waals-Kräfte) an die Faser gebunden sind und folglich eine hohe Affinität zum Substrat besitzen müssen[2].

Gefärbt wird mit solchen Farbstoffen, indem man das zu färbende Textil in eine wässrige Lösung derselben, die sogenannte Färbe-Flotte, einbringt. Die hohe Affinität der Farbstoffe bewirkt, dass diese in der Regel direkt auf die Faser aufziehen (daher die Bezeichnung Direktfarbstoffe). Das Mengenverhältnis des Farbstoffes im Färbegut zu dem in der Flotte, der sogenannte Ausziehgrad, kann durch Salzzugabe und/oder pH-Wert-Änderungen beeinflusst werden. Gute Substantivfarbstoffe erreichen dabei enen Ausziehgrad von > 99 %, d.h. die Färbeflotte ist nach der Färbung fast farblos.

Vorteil der Direktfarbstoffe ist deren sehr einfaches Färbeverfahren, Nachteile dagegen die im Vergleich zu den Reaktivfarbstoffen deutlich schlechtere Nassechtheit: Substantiv gefärbte Textilien können auch nach mehrmaliger Wäsche noch „bluten“ und damit auf mitgewaschene andere Textilien abfärben.

Einzelnachweise

  1. Hans Beyer; Lehrbuch der organischen Chemie; Leipzig 1968; S.508-510
  2. E.Pfeil et al; Molekülbau und Haftung substantiver Farbstoffe auf Cellulose; Angew.Chemie 75,407(1963)

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