Fritz Hofmann (Chemiker)

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Friedrich Hofmann (* 2. November 1866 in Kölleda; † 29. Oktober 1956 in Hannover) war ein Chemiker und Apotheker und Erfinder des synthetischen Kautschuk.

Leben

Fritz Hofmann wuchs als sechstes Kind einer Kaufmannsfamilie in Kölleda in der Auenstraße 16, heute Professor-Hofmann-Straße, auf.

Nach drei Jahren Klosterschule in Donndorf wechselte er 1881 zum humanistischen Gymnasium nach Schulpforta. Mit 20 Jahren begann er seine Lehrzeit in der Ratsapotheke zu Göttingen.

Nach seinem Examen als Apothekergehilfe begann er das Studium der Pharmazie an der Universität in Berlin und erwarb nach vier Jahren die Approbation als Apotheker, um sich gleich danach an der Universität in Rostock einzuschreiben. Dort weilte er von 1894 bis 1895 zum Studium der Chemie und promovierte zum Doktor der Philosophie.

Am 1. August 1897 nahm er seine Tätigkeit als Chemiker in den berühmten Farbenwerken in Elberfeld auf, also im Wuppertaler Stammwerk des Weltkonzerns Bayer. In dieser Zeit entwickelte der begabte Chemiker Arzneimittel von Weltruf, so beispielsweise Schlafmittel, Malariaschutzmittel und viele andere pharmazeutische Präparate.

Seine bedeutendste Erfindung jedoch war der künstliche Kautschuk „Buna", der am 12. September 1909 patentiert wurde. Er gewann hierbei aus den Grundstoffen Kalk und Kohle über das Acetylen ein neues Gas, das Butadien. Durch diese Erfindung ist Fritz Hofmann weltberühmt geworden. Er arbeitete 30 Jahre an der Herstellung des synthetischen Kautschuks, um dann für die Erfindung mit der goldenen Emil-Fischer-Medaille vom Verein Deutscher Chemiker und der Ehrenplakette von der Deutschen Kautschukgesellschaft ausgezeichnet zu werden. Von Herbst 1918 bis Oktober 1934 war er Direktor des "Schlesischen Kohleforschungsinstituts" der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Breslau.

Zu seinem 70. Geburtstag wurde er Ehrenbürger der Stadt Breslau und auch seiner Heimatstadt Kölleda. Anlässlich dieses Jubiläums wurde an seinem Geburtshaus eine Ehrentafel angebracht, die noch heute dort zu sehen ist. In Kölleda wurde dann anlässlich seines 75. Geburtstages die Auenstraße, in der er seine früheste Kindheit verbrachte, am 1. November 1941 in die Prof.-Hofmann-Straße umbenannt.

Hierzu schrieb die Zeitung damals:

Mit der Umbenennung erfüllen wir unserem hochgeschätzten Ehrenbürger Prof. Dr. Dr. Hofmann gegenüber eine natürliche Pflicht dankbarer Pietät. Möge die Prof.-Hofmann-Straße den Namen des berühmten Gelehrten und Erfinders späteren Geschlechtern übermitteln und besonders die Söhne unserer Stadt, die das Schicksal in die Fremde führt, anspornen, Männer eigener Kraft zu werden und der Heimat die Treue zu halten.

1945 kehrte er nach Kölleda zurück und arbeitete auf dem Gebiet der Krebsforschung.

Quellen

  • Manfred Rasch: Das Schlesische Kohlenforschungsinstitut der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, in: Die Kaiser-Wilhelm-/ Max-Planck-Gesellschaft und ihre Institute, Berlin 1996.

Literatur

Weblinks

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