Evonik Industries

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Evonik Industries AG
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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 14. September 2006 (Umbenennung am 12. September 2007)
Sitz Essen, Deutschland

Leitung

  • Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender
  • Werner Müller, Aufsichtsratsvorsitzender
Mitarbeiter 33.556 (12/2011) [1]
Umsatz 14,5 Mrd. (2011) [1]
Branche Chemie
Website www.evonik.de
Firmensitz in Essen

Die Evonik Industries AG [eˈvɔnɪk] mit Sitz in Essen ist eines der weltweit größten Unternehmen der Spezialchemie. Das Unternehmen erwirtschaftet mehr als 80 Prozent des Chemieumsatzes aus führenden Marktpositionen.[2] Evonik beschäftigte Ende 2011 rund 33.600 Mitarbeiter und hatte einen Jahresumsatz von 14,5 Milliarden Euro.[1] Hauptaktionär ist noch die RAG-Stiftung, die Evonik langfristig zur Finanzierung der Ewigkeitskosten des Bergbaus an die Börse bringen will.

Hintergrund

Gründung

Im September 2007 entstand mit der Evonik Industries ein neuer Industriekonzern mit den Geschäftsfeldern Chemie, Energie und Immobilien. Das Unternehmen ging aus dem so genannten „weißen Bereich“ der RAG Aktiengesellschaft hervor, die 1969 als Ruhrkohle AG gegründet worden war. Um auf internationalen Märkten agieren zu können, stimmte der Aufsichtsrat der RAG AG am 11. Oktober 2006 einem Formwechsel der RAG Beteiligungs-GmbH in die RAG Beteiligungs-AG zu, die den entsprechenden Bereich der RAG Aktiengesellschaft umfasste. Im Juni 2007 wurde die RAG Stiftung gegründet. Am 30. November 2007 übertrugen die Altaktionäre E.ON, RWE, ThyssenKrupp und ArcelorMittal ihre Anteile direkt oder indirekt für jeweils einen Euro auf die neugegründete RAG-Stiftung. Im September 2007 wurde das Unternehmen im Rahmen einer großen Werbekampagne in Evonik Industries AG umbenannt. Der Name Evonik wurde von Manfred Gotta kreiert. Mit dem aus dem Lateinischen abgeleiteten Präfix „Evo“ verbinde man die Assoziation „Stamm“ oder „Keim“, das Verb „evolvere“ bedeutete „sich entwickeln“.[3] Die neue Unternehmensfarbe „Deep Purple“, ein dunkler Lilaton, soll für die Kreativität des neuen Konzerns stehen und sich von den sonst vorherrschenden Blau- und Rottönen der Firmen im DAX absetzen.[4]

Aktionärsstruktur

Im Juni 2008 erwarb der britische Finanzinvestor CVC Capital Partners für 2,4 Milliarden Euro einen Anteil von 25,01 Prozent an Evonik.

Die Aktionärsstruktur der Evonik Industries AG setzt sich seit dem 15. September 2008 wie folgt zusammen[5]:

  • 74,99 % : RAG-Stiftung
  • 25,01 % : CVC Capital Partners

Im Auftrag der RAG-Stiftung sollte Evonik 2012 an die Börse gehen, aufgrund der schlechten Marktlage wurde der Börsengang jedoch verschoben.[6]

Spezialchemie

Das Spezialchemieunternehmen Evonik Industries AG mit Sitz in Essen ist mit einem Umsatz von 13,3 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2010 und 34.407 Mitarbeitern das fünftgrößte deutsche Chemieunternehmen und gehört damit zu den weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern umfasst sechs Geschäftsbereiche:[7]

  • Industrial Chemicals
  • Inorganic Materials
  • Consumer Specialities
  • Health & Nutrition
  • Coatings & Additives
  • Performance Polymers

Geschäftstätigkeit

Evonik erzielte 2010 Umsatzsteigerungen im gesamten Geschäftsfeld Chemie, der sich auf die verschiedenen Geschäftsbereiche wie folgt verteilt [7]:

Der Umsatz des Bereiches Industrial Chemicals stieg im Jahr 2010 um 22 Prozent auf 2.460 Millionen €. Dieser Geschäftsbereich umfasst Produkte zur Weiterverarbeitung in Endanwendungen aus der Kunststoff-, Chemie-, Agro- und Papierindustrie.

Im Bereich Inorganic Materials (Produktion von Spezialchemikalien) kletterte der Umsatz in 2010 um 33 Prozent auf 2.400 Millionen €. Im Bereich Consumer Specialties, der die Konsumgüterindustrie mit Rohstoffen, Additive und Wirkstoffe beliefert, wuchs um 25 Prozent auf 1.803 Millionen €.

Weitere 1.967 Millionen € Umsatzes erwirtschaftete der Geschäftsbereich Health & Nutrition. Damit stieg der Umsatz des Geschäftsbereiches um 23 Prozent. Abnehmer sind unter anderem die Futtermittel- und Pharmaindustrie.

Der Umsatz im Bereich Coatings & Additives wuchs 2010 um 28 % und beläuft sich auf 1.701 Millionen €. Dieser Geschäftsbereich bietet eine breite Produktpalette für die Lack-, Farb- und Beschichtungs- sowie die Klebstoff- und Dichtungsindustrie.

Der Geschäftsbereich Performance Polymers ist für die Herstellung von Hochleistungsmaterialien zuständig und erzielte 1.657 Millionen € Umsatz. So stieg der Umsatz um 28 % im Vergleich zum Vorjahr.

Beteiligungen

Evonik hat Beteiligungen in den Bereichen Energie und Immobilien. Im Rahmen der Fokussierung auf das Kerngeschäft Spezialchemie plant das Unternehmen, die Beteiligungen mittelfristig abzugeben.[8]

Energie

Die STEAG GmbH (früher: Evonik Steag GmbH) erzeugt in Nordrhein-Westfalen und im Saarland in acht Steinkohlekraftwerken mit etwa 8.000 Megawatt Leistung acht Prozent des deutschen Stroms, sie ist damit der fünftgrößte deutsche Stromerzeuger. Ende 2010 wurde ein Anteil von 51 % für 649 Mio. € an ein Stadtwerke-Konsortium aus dem Ruhrgebiet verkauft.[9] Die verbliebenen 49 % sollen in den nächsten fünf Jahren folgen.

Immobilien

Die Vivawest (früher: Evonik Immobilien) zählt mit rund 60.000 Wohnungen zu den größten Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Auch ehemals von Bergbau und Industrie genutzte Flächen werden für die Ansiedlung von Unternehmen vorbereitet. Außerdem hält die Gesellschaft 50 Prozent der Anteile an der TreuHandStelle, zu der direkt und mittelbar rund 75.000 Wohnungen zählen. Mittelfristig plant Evonik, seine verbleibenden Anteile an den Immobilien vollständig abzugeben.[8]

Corporate Responsibility

2008 entwickelte Evonik Industries seine Corporate Responsibility (CR) Strategie als festen Bestandteil der Unternehmensstrategie und Unternehmenskultur.[10] Dabei sind drei Regelwerke die Grundbausteine der CR des Konzerns:

  • Der konzernweit verbindliche Verhaltenskodex fasst die wichtigsten unternehmenspolitischen Grundsätze und Normen zusammen.
  • Die Global Social Policy verpflichtet die Mitarbeiter zur Einhaltung von Grundwerten auf der Basis internationaler Grundsätze und Standards.
  • Das USGQ-Regelwerk formuliert das Selbstverständnis des Konzerns zu den Unternehmenswerten Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Qualität.

Evonik Industries ist Mitglied des Global Compact der Vereinten Nationen und ist darüber hinaus der weltweiten Initiative Responsible Care zur kontinuierlichen Verbesserungen des Konzerns bei Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Produktverantwortung verpflichtet. Außerdem ist das Unternehmen Unterzeichner des Leitbilds für verantwortliches Handeln in der Wirtschaft. Der jährliche CR-Bericht von Evonik orientiert sich an den Standards der Global Reporting Initiative (GRI).

Sponsoring

Seit der Saison 2006/2007 ist Evonik (zunächst RAG Aktiengesellschaft) Hauptsponsor des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB). Dieser Vertrag wurde im Februar 2012 verlängert. Das Sponsoring soll nunmehr bis zum 30. Juni 2016 andauern; der bisherige Vertrag hatte eine Laufzeit bis Mitte 2013.[11]

Auf der Brust der BVB-Spieler war bis zur Bekanntgabe des neuen Namens Evonik im September 2007 übergangsweise nur ein Ausrufezeichen des Künstlers Otmar Alt zu sehen. Aufgrund der Umbenennung der abgekoppelten Sparte der RAG Aktiengesellschaft in Evonik wurden für die über 50.000 Dauerkarteninhaber der Saison 2007/2008 kostenlos Trikots (Heimtrikot) mit dem neuen Evonik-Logo verteilt.

Evonik unterstützt die Arbeit der Bischöflichen Aktion Adveniat für eine Verbesserung der Lebensumstände in Lateinamerika.[12]

Am 17. Mai 2011 spendete Evonik im Zuge eines Benefizspiels zwischen Borussia Dortmund und einer Japanischen Auswahlmannschaft eine Million Euro zugunsten eines, während des Tōhoku-Erdbeben 2011 zerstörten, Kinderheimes im Erdbebengebiet in Tohoku/Ichinosekishi.[13]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

cosmos-indirekt.de: News der letzten Tage