2-Butanol

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Strukturformel
Strukturformel des 2-Butanols
Allgemeines
Name 2-Butanol
Andere Namen
  • Butan-2-ol
  • sec-Butanol
  • Butanol-2
  • sec-Butylalkohol
  • Ethylmethylcarbinol
  • Butylenhydrat
Summenformel C4H10O
CAS-Nummer
  • 78-92-2
  • 4221-99-2 (S)-Butan-2-ol
  • 14898-79-4 (R)-Butan-2-ol
  • 15892-23-6 (RS)-Butan-2-ol
PubChem 444683
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit pfefferminzartigem Geruch[1]

Eigenschaften
Molare Masse 74,12 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,81 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−114,7 °C[1]

Siedepunkt

99 °C[1]

Dampfdruck

17 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit
  • beliebig mischbar mit vielen organischen Lösungsmitteln[2]
  • löslich in Wasser (29,0 g in 100 g Wasser bei 25 °C)[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
02 – Leicht-/Hochentzündlich 07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 226-319-335-336
P: 210-​304+340-​305+351+338 [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4]
Reizend
Reizend
(Xi)
R- und S-Sätze R: 10-36/37-67
S: (2)-7/9-13-24/25-26-46
MAK

nicht festgelegt[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

2-Butanol (auch sec-Butanol oder nach IUPAC Butan-2-ol) ist eine chemische Verbindung und zählt als sekundärer, gesättigter Alkohol zu den Alkanolen. 2-Butanol ist das einzige Butanol mit einem Chiralitätszentrum, so dass zwei optisch aktive Enantiomere vorkommen.

Gewinnung und Darstellung

Man kann die racemische Form des 2-Butanol – also das Gemisch der zwei Enantiomere – durch Reduktion von 2-Butanon erhalten:

2-Butanon reagiert mit Wasserstoff zu 2-Butanol.

Eine weitere Synthesemöglichkeit besteht in der Hydratisierung von But-2-en.

Eigenschaften

2-Butanol ist eine charakteristisch süßlich und durchdringend riechende farblose Flüssigkeit. 2-Butanol löst sich im Vergleich zu 1-Butanol besser in Wasser, und zwar zu 290 g/l bei 25 °C.[3] Mit vielen organischen Lösungsmitteln ist es beliebig mischbar.

Sicherheitstechnische Kenngrößen

2-Butanol gilt als entzündliche Flüssigkeit. Oberhalb der Flammpunktes können sich entzündliche Dampf-Luft-Gemische bilden. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei 23 °C.[6] Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,6 Vol% (51 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 11 Vol% (340 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).[6] Die Zündtemperatur beträgt 390 °C.[6] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T2.

Verwendung

2-Butanol ist Bestandteil in Bremsflüssigkeiten, Abbeizmitteln und dient als Xanthogenat zur Herstellung von Flotationsmitteln. Des Weiteren ist es Bestandteil von Mischlösungsmitteln. Man nutzt es auch zur Synthese von Estern. Diese wiederum verwendet man in Aromen, Parfüms und für Nitrocellulose.

Sicherheitshinweise

2-Butanol ist entzündlich und flüchtig. Die Dämpfe können mit Luft beim Erhitzen des Stoffes über seinen Flammpunkt, der bei 23 °C (geschlossener Tiegel)[1] liegt, ein explosionsfähiges Gemisch bilden. Sie sind schwerer als Luft und können Benommenheit und Schläfrigkeit verursachen. Das Einatmen oder Verschlucken des Stoffes kann zu Gesundheitsschäden führen. 2-Butanol reizt die Augen und die Atmungsorgane. 2-Butanol darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 Eintrag zu 2-Butanol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 18. Dezember 2007 (JavaScript erforderlich).
  2. Thieme Römpp Online, abgerufen am 3. August 2011.
  3. 3,0 3,1 Alger, Donald B.: "The water solubility of 2-butanol: A widespread error". Journal of Chemical Education 1991, 68 (11), S. 939; doi:10.1021/ed068p939.1.
  4. 4,0 4,1 Eintrag aus der CLP-Verordnung zu CAS-Nr. 78-92-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  5. Seit 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum 1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für die Einstufung von Zubereitungen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein historischem Interesse.
  6. 6,0 6,1 6,2 E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen - Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase, Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven 2003

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